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Landeshauptstadt: Polizei und Stiftung sehen keinen Streit „Wir wollten Picknick in Sanssouci nie räumen“

Sanssouci/ Babelsberg - Die Schlösserstiftung bemüht sich um Deeskalation, besteht aber weiter auf die Einhaltung ihrer neuen Parkordnung. „Wir haben eine Räumung durch die Polizei nie in Erwähnung gezogen“, sagte Stiftungssprecherin Elvira Kühn gestern zu einer Aktion am Sonntag.

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Sanssouci/ Babelsberg - Die Schlösserstiftung bemüht sich um Deeskalation, besteht aber weiter auf die Einhaltung ihrer neuen Parkordnung. „Wir haben eine Räumung durch die Polizei nie in Erwähnung gezogen“, sagte Stiftungssprecherin Elvira Kühn gestern zu einer Aktion am Sonntag. Bei dieser hatten 120 Personen die Verbote im Park Sanssouci ignoriert und sich zu einem Picknick auf dem Rasen getroffen (PNN berichteten). Die Aufforderung von Parkwächtern, die Wiesen zu verlassen, hatten sie klatschend ignoriert. Stiftungsmitarbeiter hatten deswegen mit dem Hausrecht gedroht, ebenso mit der Polizei. Die hinzukommenden Beamten hatten jedoch unter Hinweis auf Absprachen ihrer Vorgesetzten und der Stiftung ein Eingreifen abgelehnt – sichtlich zum Unmut der Parkwächter.

Kühn wollte gestern noch keine offizielle Erklärung der Stiftung geben, wie die Stiftung zukünftig bei größeren Gruppen ihre Parkordnung durchsetzen will. „Am Sonntag war es jedoch auch so, dass die Aktion geplant war“, so Kühn. Davon könne bei Leuten, die zufällig gegen die Ordnung verstießen, nicht die Rede sein. Über eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen den Initiator des Picknicks sei nicht entschieden, so Kühn: „Wir sind aber froh, dass die Aktion friedlich und ohne Schäden zu Ende gegangen ist.“

Auch die Polizei versuchte gestern dem Eindruck entgegenzutreten, dass es Konflikte mit der Stiftung gäbe. „Wir sahen keinen Bedarf für polizeiliches Handeln“, sagte Sprecherin Angelika Christen. Zuerst sei die Stiftung für das Durchsetzen ihrer Parkordnung verantwortlich; in Notfällen sei die Polizei gefordert.

Seit Monaten wird über die neue Parkordnung der Schlösserstiftung gestritten. Mit dieser kann die Stiftung selber Bußgelder eintreiben lassen. Dagegen regt sich bei Anwohnern, vor allem am Park Babelsberg, Protest. Der Generaldirektor der Stiftung, Hartmut Dorgerloh, will heute auf einer Pressekonferenz eine erste Bilanz zur neuen Parkordnung ziehen.

Das Fazit steht für die Bürgerinitiativen jedoch offenbar schon fest. So warf Peter Moser von der Babelsberger Initiative der Schlösserstiftung gestern in einem Zeitungsinterview vor, den „Mensch nur als einen Störfaktor“ zu begreifen, der Kosten verursache. Er rief Anwohner auf, weiter ungehorsam zu sein. Henri Kramer

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