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PNN-Sommerserie (11): Post an Potsdam aus Südtirol
Meer oder Berge, Rundreise oder Stadturlaub? Potsdamerinnen und Potsdamer verraten hier, wohin es in den Ferien geht – und was sie von dort gern für Potsdam mitbringen würden, um unsere Stadt besser zu machen: Heute: Winfried Sträter, Ortsvorsteher Groß Glienicke.
Stand:
Wo sind Sie?
In Südtirol, in einer wunderbaren Berglandschaft. Potsdam bietet bekanntlich von seinen kleinen Anhöhen schöne Blicke auf die Stadt. Aber wenn man durch die Täler in Südtirol radelt, mit dem Blick in die Berge – und dann diese Welt von oben betrachtet: das ist dann doch ein ganz anderes Erlebnis. Das hat uns immer aufs Neue fasziniert.
Was machen Sie dort?
Wir haben Radtouren unternommen, mit dem Zug, zu Fuß und mit Seilbahnen Landschaften und Städte erkundet, Meran, Bozen, Bruneck als Sommerurlaubsstädte kennengelernt und in Meran die großartigen Trautmannsdorffgärten besucht.
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Was sehen wir auf Ihrem Bild - und warum ist es genau dieses Foto?
Das Foto zeigt einen Moment, der mich nachdenklich gemacht hat. Im Oetzi-Museum in Bozen stand ich plötzlich der Nachbildung des Mannes gegenüber, der vor 5000 Jahren durch die Alpen kraxelte und hinterrücks ermordet wurde. Welche Welten trennen diesen Mann und seine Welt von der unseren! Wieviel weiter entwickelt ist unsere Existenz und sind etwa unsere Möglichkeiten, die Alpen zu durchqueren.
Aber wenn man etwas genauer hinsieht, erkennt man auch in dieser grandiosen Landschaft, wie die Natur zerstört wird: Bergrutsche, Mengen abgestorbener Bäume an den Hängen, kaum noch Schnee in den Höhenlagen. Wie wird diese Landschaft in 20, 30 Jahren aussehen? Können wir sie dann noch genießen?
Für einen Moment hatte ich in Bozen im Museum den Eindruck, dass dies in dem herausfordernden Blick des 5000 Jahre alten Mannes aus dem Eis steckte: „Was bildet Ihr Euch eigentlich ein? Wir haben vergleichsweise primitiv gelebt, aber die Welt ungefähr so hinterlassen, wie wir sie vorgefunden hatten. Und Ihr?“ Was wird man in nur zwei, drei Generationen über uns sagen? Und wie sieht dann die Bergwelt in Südtirol aus?
Was haben Sie in Ihrem Urlaub entdeckt, das Potsdam unbedingt auch haben sollte?
Zebrastreifen. Das haben wir schon auf früheren Reisen – zum Beispiel durch Frankreich – kennengelernt: wenn ganz klar ist, dass Autos vor Zebrastreifen halten müssen, ist das ein veritabler Schutz für Fußgänger.
Welche Potsdamer Errungenschaft haben Sie aus der Ferne erst so richtig schätzen gelernt?
Die Seen. An heißen Tagen in der Stadt schnell mal im See baden zu können, das ist eine besondere Qualität des Lebens in Potsdam.
Post an Potsdam erreichte uns schon aus:
Slowenien von Tatjana Meissner
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