Landeshauptstadt: Potsdam beliebt bei Anlegern MBS-Chef: Noch keine Immobilienblase
Waldstadt II - Niedrige Zinsen und gut gefüllte Konten sorgen weiter für Lust auf die eigene Immobilie und treiben somit die Preise in die Höhe – vor allem rund um Potsdam. „Wir beobachten eine preisliche Entwicklung, die ganz beachtlich ist.
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Waldstadt II - Niedrige Zinsen und gut gefüllte Konten sorgen weiter für Lust auf die eigene Immobilie und treiben somit die Preise in die Höhe – vor allem rund um Potsdam. „Wir beobachten eine preisliche Entwicklung, die ganz beachtlich ist. Dabei handelt es sich aber wohl auch ein Stück weit um einen Nachholeffekt, weil früher die Preise vergleichsweise moderat waren“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS), Andreas Schulz, am Dienstag bei der Vorlage der Jahresbilanz 2014 in Potsdam. Von einer Immobilienblase könne man aber noch nicht sprechen, beruhigte Schulz.
Allerdings werde gerade in Potsdam der Erwerb einer Eigentumswohnung oft als Kapitalanlage genutzt, so der neue Sparkassen-Chef. Auf das ganze MBS-Geschäftsgebiet bezogen, das rund 40 Prozent Brandenburgs abdeckt, spiele aber die Eigennutzung die größte Rolle. So würden etwa 80 Prozent derer, die eine Immobilie bauen oder kaufen, diese auch selbst bewohnen. Der ungebrochene Trend zum Eigenheim spiegelt sich auch deutlich in der Jahresbilanz wider. Insgesamt seien Immobilienkredite in Höhe von 515 Millionen Euro ausgezahlt worden, teilte die MBS mit. 2013 waren es noch 490 Millionen Euro.
Erneut um rund acht Prozent stiegen Schulz zufolge auch die Kredite, die die MBS an Firmen der Region ausgereicht hat. Damit habe sich das Firmenkundengeschäft der MBS gegen den Bundestrend entwickelt. „In den alten Bundesländern ist die Nachfrage eher verhalten“, so der Sparkassen-Chef. Unter anderem habe die MBS im vergangenen Jahr auch die Neuansiedlung eines mittelständischen Unternehmens in der Stadt Brandenburg an der Havel begleitet. Dabei seien 75 neue Arbeitsplätze entstanden. „Das sind alles Familien, die unter Umständen ebenfalls ein Eigenheim bauen oder kaufen wollen“, witzelte Schulz.
Weiter hoch im Kurs steht bei Privatkunden das Sparbuch. So hätten die Kunden zum Jahresende 2014 gut sechs Prozent mehr auf ihren Konten als im Jahr zuvor. Insgesamt seien die Einlagen auf rund neun Milliarden Euro angestiegen. „Man sieht deutlich, dass Sicherheit ein unverändert hohes Gut ist“, so Schulz.
Das insgesamt gute Ergebnis der MBS sieht Andreas Schulz als „Spiegelbild der allgemein guten wirtschaftlichen Entwicklung der Region“. Gegenüber 2013 konnte die Sparkasse ihre Bilanzsumme, also die Summe all ihrer Vermögenswerte, um 5,6 Prozent auf gut elf Milliarden Euro steigern. Matthias Matern
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