Landeshauptstadt: Potsdam feiert das Welterbe
Am heutigen Samstag tritt das Filmorchester in der Schiffbauergasse auf
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Babelsberg/Berliner Vorstadt - Kopien und Nachbauten haben in der Architektur Potsdams schon lange Tradition: Das chinesische Teehaus im Park Sanssouci zitiert fernöstliche Formen, die Architekten von Schloss Cecilienhof haben sich englischer Vorbilder bedient, auch die russische Kolonie Alexandrowka, die Römischen Bäder im Park Sanssouci oder die Marmor-Sphinxen am Grünen Gitter orientieren sich an Vorbildern aus anderen Ländern. Die Orte, die das Potsdamer Welterbe inspirierten, stehen beim Unesco-Welterbe-Abend am heutigen Samstag im Mittelpunkt: Höhepunkt der Veranstaltung in der Schiffbauergasse ist eine musikalische Reise auf den Spuren des Welterbes mit dem Filmorchester Babelsberg - auf der großen Leinwand sind gleichzeitig Bilder aus den Potsdamer Unesco-Arealen und von den Orten, die die Baumeister inspirierten, zu sehen.
Beim Welterbe-Abend spielen die Organisatoren von der Stadt, der Schlösserstiftung und dem Waschhaus mit den Sichtbeziehungen über den Tiefen See hinweg. Der Blick von der Schiffbauergasse auf den Park habe „einen ganz besonderen Zauber“, schwärmte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei der Vorstellung des Programms.
Den Zauber des Ortes sollen auch die Gäste des Welterbe-Abends erleben - bei freiem Eintritt. Ab 19 Uhr wird das Filmorchester Babelsberg auf der Freilichtbühne des Waschhauses auftreten. Wie bereits in den Vorjahren greifen die Organisatoren des Potsdamer Unesco-Tages das städtische Themenjahr auf - 2011 begeht Potsdam das „Jahr des Films“. Bundesweit steht der Tag unter dem Motto „Faszination Welterbe“. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, auch Führungen über das Gelände des Kulturstandorts Schiffbauergasse stehen auf dem Programm.
Am morgigen Sonntag steht der Park Babelsberg im Mittelpunkt: Die Schlösserstiftung lädt zu kostenlosen thematischen Führungen durch den 1833 von Hermann Fürst von Pückler-Muskau und Peter Joseph Lenné gestalteten Park ein. Ein als Pückler verkleideter Parkführer – der Fürst galt seinerzeit als extravagant – plaudert den Angaben zufolge über Kunst der Gartengestaltung und die Geschichte des Parks. So erfahren die Besucher unter anderem, warum im Goldpavillon weiße und rote Rosen blühen oder warum der künstlich angelegte Hafen gerade an dieser Stelle so wichtig für die Gestaltung ist.
Für das Konzert am Samstagabend verspricht Filmorchester-Intendant Klaus-Peter Beyer eine unterhaltsame Mischung „jenseits der ausgetretenen Filmmusikpfade“. Eröffnet wird der Abend mit dem Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahr 1956. Außerdem erklingen unter anderem Melodien aus dem Defa-Klassiker „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ und aus dem chinesischen Actiondrama „Tiger and Dragon“. Auch Fans klassischer Musik kommen auf ihre Kosten: Das Filmorchester spielt die Ouvertüren zu Richard Wagners „Der Fliegende Holländer“ und „Rienzi“. jaha
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