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Potsdam Heute, 5. Juli 2024: Synagoge eröffnet – Potsdam ist um einen wichtigen Ort reicher
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Guten Morgen,
Potsdam ist seit gestern um einen wichtigen Ort reicher. Im Herzen der Stadt in der Schlossstraße, gegenüber des Landtags im Stadtschloss, ist das neue Synagogenzentrum mit einem Festakt eröffnet worden. Damit hat Potsdam als letzte aller Landeshauptstädte deutschlandweit fast 80 Jahre nach der Schändung der Alten Synagoge bei den Novemberpogromen 1938 und deren Zerstörung bei der Bombardierung am 14. April 1945 wieder ein jüdisches Gotteshaus.
Das Synagogenzentrum ist gut sichtbar. Die gelbe Backsteinfassade reicht über den Marstall hinaus und zeigt auch vom Lustgarten aus den Davidstern an der Gebäudefront oben rechts. Die Botschaften der Politprominenz bei der Eröffnung, von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bis Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), waren eindeutig: Angesichts von erstarkendem Antisemitismus und Hass und Hetze gegen Juden muss klar sein, wo sie hingehören – in unsere Mitte. „Jüdisches Leben ist nicht das andere“, sagte Steinmeier in seiner Rede. Nur, wenn Jüdinnen und Juden sich in Deutschland ganz zu Hause fühlen, „nur dann ist dieses Land ganz bei sich“.

© Andreas Klaer
Dass jüdische Einrichtungen wie die neue Synagoge, die mit Panzerglas und Sicherheitsschleuse ausgestattet ist und zur Eröffnung schwer bewacht wurde, beschützt werden müssten, sei „eine Schande für unser Land“, sagte Woidke
Viel Lob bekam bei der Eröffnung Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD), die genau wie Außenministerin Annalena Baerbock ganz in Weiß gekleidet zur Eröffnung erschienen war. Schüle hatte es geschafft, mit viel persönlichem Einsatz in dem festgefahrenen Konflikt jüdischer Gemeinden der Stadt um die Synagoge zu schlichten und zu versöhnen. Somit konnte der einst auf Eis gelegte Bau des Synagogenzentrums weitergehen.
Wir haben zur Eröffnung der Synagoge einige Recherchen angestellt und waren am Donnerstag natürlich auch selbst vor Ort. Hier können Sie Wichtiges zum Thema lesen:
- „Ein Stück Jerusalem in Potsdam“: Wie die neue Synagoge im Herzen der Stadt eingeweiht wurde (T+)
- Beschädigt, zerstört, neu erbaut: Die Geschichte der Potsdamer Synagoge
- Kulturministerin Schüle im Interview: „Der Staat sollte dafür Sorge tragen, dass Jüdinnen und Juden wieder Synagogen haben“ (T+)
- Neue Synagoge in Potsdam eingeweiht: „Unsere Feinde haben es nie geschafft, uns zu vernichten“ (T+)
Auch im heutigen Newsletter:
- Darüber spricht die Stadt: Deutschland gegen Spanien auf dem Luisenplatz
- Die gute Nachricht: Rolltreppen im Hauptbahnhof fahren wieder
- Frage der Woche: Schafft die Linke sich ab – auch in Potsdam?
- Ausblick auf die kommenden Tage, Veranstaltungshinweise und ein Gastrotipp
- Person der Woche: Tomislav Gmajnic, der neue Chef des Bergmann-Klinikums
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