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PNN Newsletter heute von Jana Haase.

© Grafik TSP

Potsdam Heute, 9. Juni 2023: Beifall bleibt verboten

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter „Potsdam Heute“.

Stand:

Guten Morgen,

der Sommer riecht nach Rauch: Seit einigen Tagen wütet ein Waldbrand bei Jüterbog, gut 50 Kilometer südöstlich von Potsdam. Betroffen waren nach Behördenangaben zwischenzeitlich 656 Hektar, eine Fläche mehr als doppelt so groß wie Park Sanssouci. Am Mittwochabend war der Brandgeruch in Potsdam deutlich zu riechen. In Potsdams Namensvetter jenseits des Atlantiks, dem gleichnamigen Städtchen im US-Bundesstaat New York, verdunkelt der Rauch von den Waldbränden in Kanada die Sonne - das sieht beinahe so apokalyptisch aus wie in New York City.

„Die neue Normalität darf nicht zu Resignation führen“, mahnt mein Kollege und Wissenschaftsredakteur Jan Kixmüller in seinem Kommentar. „Die Bilder der Brände sind es nun, die uns mit der Nase darauf stoßen müssen: Dass wir beim Klimaschutz beharrlich nachjustieren müssen, dass wir auch unbequeme Maßnahmen in Kauf nehmen müssen, um nicht über die 1,5 Grad hinauszuschießen.“

Auf der Potsdamer Politbühne sind die Wochen des Ringens um den Sparhaushalt vorbei: Die Stadtverordneten haben in ihrer Mammutsitzung am Mittwoch den Doppelhaushalt für 2023/24 beschlossen - mehr zu den Debatten und allen Beschlüssen lesen Sie im Text meiner Kollegen Sandra Calvez und Henri Kramer.

Stadtverordnete entscheiden: Beifall bleibt verboten

Im Drama um den drohenden Parkeintritt für Sanssouci zeichnet sich, das ist eine der erfreulichen Neuigkeiten, ein Durchbruch ab. Oberbürgermeister Mike Schubert und Kulturministerin Manja Schüle (beide SPD) sind sich einig: Statt einer Million Euro pro Jahr soll Potsdam künftig etwas weniger zuschießen, im Gegenzug verzichtet die Schlösserstiftung auf den angedrohten kostenpflichtigen Parkeintritt und kommt der Stadt auch in anderen Streitfragen entgegen - wie der um die Sanitäranlage für den Sportplatz Nowawiese. Am heutigen Freitag positioniert sich zunächst der Stiftungsrat. Außerdem ist ein Votum der Potsdamer Stadtverordneten nötig, das im September fallen könnte.

Auch wenn Politik und Theater die eine oder andere Gemeinsamkeit haben, bleibt Applaus in Potsdams Stadtverordnetenversammlung verboten. Die kleinere der beiden Linke-Fraktionen hatte das Klatschen, das laut Geschäftsordnung untersagt ist, erlauben wollen und einen entsprechenden Antrag gestellt. „In jedem guten Theater ist Beifall erlaubt“, erklärte der Stadtverordnete Ralf Jäkel. In jedem schlechten freilich auch - wer Applaus erlaubt, der müsste auch Buhrufe dulden. Man sei hier aber nicht im Theater, konterte SPD-Politikerin Grit Schkölziger. Potsdams Ordnungsdezernentin Brigitte Meier (SPD) verwies auf Erfahrungen in der Weimarer Republik, als Nationalsozialisten so die Parlamente gestört hätten. Am Ende wurde nüchtern abgestimmt, der Antrag fand keine Mehrheit.

Auch im heutigen Newsletter:

  • Die Gute Nachricht: Ein Potsdamer organisiert (nicht nur) Rollstühle für die Ukraine
  • Die Frage der Woche: Ist Potsdam für Hitzewellen gut gerüstet?
  • Ausblick auf die kommenden Tage, Veranstaltungshinweise und ein Gastrotipp
  • Person der Woche: Ute Goldberg, Leiterin der Weidenhof-Grundschule am Schlaatz

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