Landeshauptstadt: Potsdam hoffnungsblau Das erste Mal
Heute bewirbt sich Potsdam in Berlin offiziell als Kulturhauptstadt 2010
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Heute bewirbt sich Potsdam in Berlin offiziell als Kulturhauptstadt 2010 Wenn sich Potsdam heute offiziell im Auswärtigen Amt in Berlin als europäische Kulturhauptstadt 2010 bewirbt, dann gibt sich die Stadt mit ihrer Bewerbungsschrift hoffnungsblau. Frisch aus der Druckerei konnte Natalie Gommert, Sprecherin der Kulturstadt Potsdam 2010 GmbH, gestern Abend die ersten Exemplare in der Hand halten. Auf 160 Seiten wird mit Potsdams Geschichte, der Landschaft und Architektur und der heutigen Vielfalt für die Stadt Werbung gemacht. Und so zuversichtlich wie der blaue Himmel auf dem Umschlag strahlt, so geben sich auch die Bewerber. „Wir sind sehr optimistisch“, erklärte Natalie Gommert. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) übernehmen den offiziellen Akt der Übergabe der Bewerbungsschrift. Neben Potsdam werden neun weitere Städte, darunter Görlitz, Karlsruhe und Regensburg, ihre Unterlagen im Auswärtigen Amt überreichen. Von dort gehen die Schriften im Herbst an den Bundesrat. Nach eingehender Prüfung der einzelnen Bewerber wendet sich der Bundesrat dann im Juni kommenden Jahres mit Empfehlungen wieder an das Auswärtige Amt. Dann können eine oder mehrere deutsche Städte für die Austragung des Kulturereignisses vorgeschlagen werden. Die endgültige Entscheidung aber, wer in diesem Land 2010 Kulturhauptstadt sein wird, liegt bei einer Expertenkommission der Europäischen Union. „Potsdam weckt Visionen“, unter dem bekannten Motto geht Potsdam ins Rennen der verbliebenen Zehn. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, wie der missglückten Präsentation der ersten, 111-seitigen Bewerbungsschrift im April, gab es auch scharfe Kritik an der Präsentation der Bewerbung in der Öffentlichkeit. So wurden die ersten Plakate unter anderem als provinziell und kaum ansprechend kritisiert. Von den viel beschworenen Visionen, die mit dem programmatischen Satz „Stell“ dir vor“ beschworen werden sollten, war in der Anfangsphase wenig zu spüren. Ein weiterer Vorwurf war, dass die Bewerbungsschrift nicht die Bürger dieser Stadt erreiche. Hinzu kam die missglückte Werbetour einer Potsdamer Segelcrew, die auf Internationalen Regatten für das Potsdamer Vorhaben werben wollte. Doch ein Autounfall, schon kurz hinter Potsdam, machte dieses Vorhaben zunichte. Doch jetzt blickt die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH nach vorn. Luftig und farbenfroh sind die 160 Seiten der Broschüre gestaltet. „Auf den Fotografien sind viel mehr Menschen als in der ersten Ausgabe zu sehen. Wir haben verstärkt das Bürgerengagement und die Jugendarbeit hervorgehoben, trotzdem aber nicht die wichtigen Daten und Fakten vernachlässigt“, erläuterte Natalie Gommert die überarbeitete Fassung der Bewerbung. Dreitausend Kulturbotschafter gibt es mittlerweile, die die Idee der Bewerbung unterstützen. „Einen großen Teil von ihnen haben wir in den inneren Umschlagseiten namentlich erwähnt.“ Mehr mit und durch die Bevölkerung Potsdams, auf deren Akzeptanz und Engagement es bei der Bewerbung vor allem ankomme, so will sich die Stadt bei der heutigen feierlichen Übergabe präsentieren. Dirk Becker
Dirk Becker
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