zum Hauptinhalt

Öffentlicher Gedenkort in Groß Glienicke: Potsdam will ein Denkmal kaufen

Groß Glienicke - Potsdam will ein Kriegerdenkmal kaufen. Wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte, sei man sich mit den Ortsbeirat Groß Glienicke einig, ein Grundstück in der Dorfstraße zu erwerben, auf dem seit 1924 ein Denkmal steht.

Stand:

Groß Glienicke - Potsdam will ein Kriegerdenkmal kaufen. Wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte, sei man sich mit den Ortsbeirat Groß Glienicke einig, ein Grundstück in der Dorfstraße zu erwerben, auf dem seit 1924 ein Denkmal steht. Wie viel der Kauf der 290 Quadratmeter großen Fläche kostet, ist noch unklar. Die Verhandlungen mit dem privaten Grundstückseigentümer haben noch nicht begonnen.

Mit der Übernahme solle die eigentumsrechtliche Situation bereinigt werden, so Ortsvorsteher Winfried Sträter. „Wir wollen, dass die Fläche öffentliches Eigentum wird.“ Bislang brauche man für jede Änderung auf dem öffentlich zugänglichen Areal das Einverständnis des Eigentümers. Dieser sei zwar kooperativ. Man wisse aber nicht, ob das auch so bleibe, falls sich die Besitzverhältnisse einmal ändern sollten. Außerdem sei der private Eigentümer auch für Pflege und Winterdienst verantwortlich, obwohl er die Fläche nicht privat nutzen könne.

Der Charakter des nach dem Ersten Weltkrieg errichteten Denkmals habe sich verändert, so Sträter. Ursprünglich gab es dort nur die Inschrift: „Den im Weltkriege 1914 – 1918 gefallenen Helden zum Gedächtnis. Gross Glienicke.“ Später kamen rechts und links zwei Gedenksteine hinzu, die an die Opfer des Zweiten Weltkriegs sowie an die Opfer der Gewaltherrschaft erinnern. Im vergangenen Jahr wurde die Gedenkstätte auf Initiative des Groß Glienicker Kreises durch eine neue Tafel ergänzt. Diese erklärt die Geschichte des Denkmals und thematisiert die Weltkriege, aber auch auf die Geschichte der Gewaltherrschaften, die Judenverfolgung der Nazizeit und das Mauerregime der DDR.

Ganz unumstritten ist der Denkmalkauf indes nicht. „Das Geld wäre sicher für Spielplätze und Sitzbänke für die Senioren besser angelegt“, so Ortsbeiratsmitglied Andreas Menzel (UWG). Die Tafel neben dem Denkmal reicht Menzel nicht aus. Er sei sehr dafür, dass der Ort zu einem Mahnmal gegen Krieg und Gewalt werde und die Geschichte der Verherrlichung von Vaterland und Heldentum aufgezeigt werde. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })