
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Potsdam zeigt seine ländliche Seite
Agrarerzeuger, Köche und Bierbrauer aus der Landeshauptstadt auf der Grünen Woche in Berlin
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Es wird gekocht, gebacken und gebraut: Zum fünften Mal wird sich Potsdam auf der Internationalen Grünen Woche von seiner ländlichen und kulinarischen Seite zeigen. 15 Aussteller werden vom 18. bis 27. Januar auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm die grüne Visitenkarte der Landeshauptstadt abgeben.
Dass Potsdam seinen Besuchern mehr zu bieten hat als Schlösser und Gärten, weiß Oberbürgermeister Jann Jakbos (SPD) sehr wohl zu betonen. „Das Renommee der Stadt wäre nicht so gut, wenn es nicht die Vorzüge und Bereicherung des ländlichen Raums gäbe“, sagte der Rathauschef am Montag, als er im Gartenbaubetrieb Buba in Groß Glienicke für den Potsdamer Auftritt auf der Grünen Woche warb. An den zehn Messetagen können die Messebesucher am Gemeinschaftsstand mit der Nummer 153 in der Brandenburg-Halle Potsdamer Obstzüchter und Gärtner, Gastwirte und Imker, Pferdehalter sowie Landschaftspfleger kennenlernen. Zum ersten Mal in der Potsdamer Delegation vertreten ist die Königliche Hofbäckerei im Krongut Bornstedt, die Besucher mit einem Holzofenbrot „Alter Fritz“, Büffelbierbrot und Victorias Mandelkuchen mit Rosenblättern verköstigen will. Direkt neben dem Gemeinschaftsstand werden die Brauer der Braumanufaktur vom Templiner Forsthaus einen eigenen Stand haben.
„Wildes aus Brandenburg“ servieren Potsdamer Köche am 22. Januar, wenn die Landeshauptstadt zu einem Bühnenprogramm in die Brandenburg-Halle einlädt. Auf der Bühne, wo die „Antenne“-Moderatoren Marina Ringel und Ralf Jußen durchs Programm führen, wird indes der Bogen vom ländlichen Raum zur Wissenschaftsstadt Potsdam gespannt. So werden sich das Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie Potsdam-Golm, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke oder das Institut für Agrartechnik vorstellen. Sollte es für einige Besucher eine zu trockene Materie werden, können sie hingegen die praktischen Folgen der wissenschaftlichen Zuarbeit des Instituts für Getreideverarbeitung für die Braumanufukatur gleich ausprobieren: Das Algenbräu ist ein Bier, das aus Malz und Spirulinaalgen gebraut wird und auf dessen immunstimulierende Wirkung Brauer Jörg Kirchhoff schwört. Bereits vor fünf Jahren wurde in der Braumanufaktur das Algenbräu abgefüllt, „aber bislang haben wir es nicht im großen Stil vermarktet“, sagt Kirchhoff.
Zehn Jahre nach der Eingemeindung von sieben Potsdamer Umlandgemeinden will die Stadt die Grüne Woche als Bühne für ihre ländlichen Ortsteile nutzen. So soll die Messe auch eine Einladung nach Marquardt und Uetz sein, wo in diesem Jahr 700-jährige Ortsjubiläen gefeiert werden.
Die Freude von Oberbürgermeister Jakobs über die aktive Rolle der Landeshauptstadt auf der Grünen Wochen teilte auch Manfred Kleinert vom Obstgut Marquardt. Gleichwohl warnte er davor, den ländlichen Raum zu vernachlässigen. Zwar könne er den Schwerpunkt „Wissenschaft“ für das diesjährige Motto akzeptieren. Aber für die Zukunft mahnte Kleinert eine stärkere Thematisierung der Chancen und Probleme des ländlichen Raums zwischen Potsdam und Berlin an. Daher warb er bei Oberbürgermeister Jakobs für ein Konzept, in dem das Potsdamer Umland als ländliche Modellregion entwickelt wird. pek
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