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Landeshauptstadt: Potsdamer Hilfe für die Philippinen

THW und Rotes Kreuz bereiten sich nach dem Taifun auf einen Einsatz im Katastrophengebiet vor. Das städtische Klinikum spendet 10 000 Euro

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Nach dem Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen kommt auch aus Potsdam Hilfe. In der Landeshauptstadt ansässige Hilfsorganisationen bereiten sich darauf vor, gegebenenfalls auch mit eigenen Aktiven die Menschen im Katastrophengebiet zu unterstützen. So stünden im Potsdamer Verband des Technischen Hilfswerks (THW) zwei Helfer sofort für einen Einsatz auf den Philippinen zur Verfügung, sagte der THW-Ortsbeauftragte Felix Lamm den PNN. Die Kollegen seien für Auslandseinsätze trainiert und gegen mögliche Krankheiten geimpft: „Sie stehen bereit.“ Bis jetzt habe der Landesverband die Helfer aber noch nicht angefragt, sagte Lamm: „Das kann sich jede Sekunde ändern.“

Beim Deutschen Roten Kreuz bereitet man sich auf eine umfangreiche und langwierige Hilfsaktion vor, sagte der Sprecher des in der Alleestraße ansässigen Landesverbands, Lutz Eckardt. Daher sei eine genaue Koordination nötig, welche Hilfe an welcher Stelle gebraucht werde. Er verwies auch auf ein von THW und DRK mit 75 Tonnen Hilfsgütern bestücktes Flugzeug, das am Mittwoch von Berlin-Schönefeld aus in Richtung Philippinen startete. Mit an Bord waren unter anderem Anlagen zur Wasseraufbereitung.

Taifun „Haiyan“ hatte am vergangenen Freitag große Teile der Philippinen verwüstet – laut der Vereinten Nationen sind rund zehn Millionen Menschen betroffen. Wasser sei dabei die größte Not. Eckart sagte, zusammen mit den Potsdamer DRK-Mitgliedern werde in den kommenden Tagen auch überlegt, wie gezielt Spenden für die Katastrophenopfer gesammelt werden könnten. Eckart rief auch dazu auf, schon jetzt zu spenden – Helfer berichteten, die Verwüstung sei zu vergleichen mit jener nach dem Tsunami 2004 im Indischen Ozean. Damals starben mehr als 230 000 Menschen, vor allem in Indonesien. „Haiyan“ gilt als schwerster Wirbelsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mitteilte.

Die Potsdamer Stadtverwaltung plant dagegen bisher noch keine Aktionen, bestätigte Sprecherin Christine Weber. Sie verwies allerdings auf das Engagement des kommunalen Bergmann-Klinikums – das städtische Unternehmen hat angekündigt, 10 000 Euro für Medikamente zu spenden (siehe Kasten). Nach der Tsunami-Katastrophe kurz nach Weihnachten 2004 hatte die Stadt ein eigenes Spendenkonto eingerichtet und darüber rund 87 000 Euro eingesammelt. Unter anderem wurde damit der Aufbau eines Gemeindezentrums in dem völlig zerstörten Fischerdorf Komari unterstützt. Es sei beeindruckend gewesen, wie viele Ideen im Zuge der Spendensammlung umgesetzt worden seien, hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) damals gelobt.

Kurz entschlossen zeigte sich am Mittwoch der Verein „Kinder in Not“, der am 30. November eine Zumba-Benefiz-Party im „Lindenpark“-Kulturhaus in der Stahnsdorfer Straße veranstalten wollte. Deren Erlöse sollten eigentlich für eine Kindertagesstätte in Brasilien gespendet werden. Nun habe man sich entschlossen, die Einnahmen aufzuteilen und damit auch die hilfebedürftigen Familien auf den Philippinen zu unterstützen, hieß es. Auch die in Potsdam ansässige Investitionsbank des Landes und der Unternehmerverband Brandenburg haben angekündigt, für die Opfer zu spenden.

Eine solche Einzelspende plant das katholische St.Josefs-Krankenhaus derzeit nicht. Das sagte Geschäftsführer Hartmut Hagmann den PNN. Allerdings verwies er auf den weltweit aktiven Träger des Hauses, die Alexianer-Brüdergemeinschaft, ein katholischer Orden päpstlichen Rechts. Dieser betreibe unter anderem auch ein medizinisches Zentrum auf den Philippinen. „Unser Standort ist verschont geblieben“, sagte Hagmann. Von dort aus würde die Hilfe für die Katastrophengebiete nun koordiniert. HK/ dpa

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