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Ort der Romantik: Das Stibadium im Paradiesgarten ist Teil des Botanischen Gartens.

© Andreas Klaer

Potsdamer Klimapreis: Botanischer Garten für Ausstellung zu Klima und Kolonialismus geehrt

Die Ausstellung des Botanischen Garten der Universität Potsdam zeigt die Auswirkungen des Kolonialismus durch diese Gärten in Europa. Dafür gab es nun den Klimapreis.

Stand:

Der Botanische Garten der Universität Potsdam wurde am Donnerstag mit dem Potsdamer Klimapreis 2024 in der Sonderkategorie „Klimagerechtigkeit und Antikolonialismus“ ausgezeichnet. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, fand die Preisverleihung im Vorfeld des Green Visions Festivals im Filmmuseum statt. Mit dem Klimapreis ehre die Landeshauptstadt das umfassende Engagement des Botanischen Gartens bei der Aufarbeitung des komplexen Themas Kolonialismus als wichtige Grundlage für mehr Klimagerechtigkeit.

Die im März 2023 eröffnete Ausstellung „Koloniale Kontinuitäten“ nimmt die koloniale Vergangenheit von Botanischen Gärten in Europa und ihre Folgen bis heute in den Fokus. Verschiedene Stationen in den Schaugewächshäusern informieren über Sammlungspraktiken in der Botanik, wirtschaftliche Ausbeutung natürlicher Ressourcen und eurozentrische Narrative und ordnen sie in den kolonialen Kontext ein, heißt es in der Begründung zur Preisvergabe.

„Die Botanik selbst war lange Zeit von kolonialem Denken durchdrungen und befreit sich erst nach und nach davon“, sagt Gartenkustos Michael Burkart. „Besonders im Hinblick auf die Klima- und Biodiversitätskrisen stellen koloniale Kontinuitäten bis heute schwere Hemmnisse dar. Dabei sind wir in der konkreten Zusammenarbeit mit Personen und Institutionen in ehemaligen Kolonien eigentlich schon viel näher bei einem fairen Ansatz.“

In der Begründung zur Preisvergabe heißt es weiter: „Der Botanische Garten Potsdam hat mit seiner durch den Klimapreis gewürdigten Ausstellung einen viel beachteten Aufschlag für eine verantwortungsbewusste und transparente Aufarbeitung der Kolonialgeschichte gemacht.“ Darüber hinaus unterstützte er die Landeshauptstadt Potsdam bei der Kooperation mit der Partnerstadt Sansibar, die zu Tansania – ebenfalls eine ehemalige deutsche Kolonie – gehört, und helfe beim Aufbau des dortigen Botanischen Gartens.

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