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Virtuelle Aktion: Potsdamer protestieren im Internet gegen Pegida

Eine Potsdamer Facebook-Seite gegen die Pegida-Bewegung findet immer mehr Unterstützer. Damit hat sie nun deutlich mehr Befürworter als eine Pro-Pegida-Seite.

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In Potsdam formiert sich Protest gegen die islamfeindliche Pegida-Bewegung: Innerhalb von rund zwei Wochen hat dabei die neue Facebook-Seite „Für ein Potsdam ohne Pegida und Co.“ mehr als 1150 Unterstützer gewinnen können. Zum Vergleich: Der Potsdamer Pegida-Ableger in dem sozialen Netzwerk hat seit Anfang Dezember rund 640 Anhänger vereinen können (PNN berichteten).

Als Gegenaktion im Internet gestartet

Die Anti-Pegida-Seite hat die bekannte Potsdamer Bloggerin Martina Wilczynski ins Leben gerufen, die auch im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule in der SPD arbeitet. Unter anderem veröffentlicht sie dabei Links zu Pegida-kritischen Texten und Satire-Beiträgen gegen die Bewegung. Den PNN sagte Wilczynski am Montag, als sie von dem neuen Potsdamer Pegida-Ableger erfahren habe, „war ich sehr verärgert“. In der Folge habe sie sich zu einer Gegenaktion im Internet entschieden und diese parteiunabhängige Initiative ins Leben gerufen.

„Man sollte nicht unsolidarisch Menschen gegenübertreten, die in unserem Land Schutz suchen“, sagte Wilczynski über ihre Motivation, gegen Pegida Stellung zu beziehen. Es dürfe kein Ausgrenzen von Menschen geben, „egal welcher Religion sie angehören“. Durch Pegida drohe ein Auseinanderdriften der Gesellschaft, fürchtet Wilczynski. Insofern sei sie auch erfreut über die große Resonanz auf die Seite.

Politiker unterstützen Protest

Zu den Unterstützern ihrer Anti-Pegida-Seite zählen inzwischen diverse Stadtpolitiker, etwa die Potsdamer Parteichefs von SPD und Linke, Mike Schubert und Sascha Krämer. Beide hatten die Gründung des Potsdamer Pegida-Ablegers bereits kritisiert, von einem „Alarmsignal für die Gesellschaft“ war die Rede.

Der Potsdamer Pegida-Ableger ist bisher nur virtuell aktiv. Von den bislang unbekannten Machern werden zwar auch erste „Montagsspaziergänge“ in Potsdam angekündigt, weitere Details sind aber unklar. Man wolle einen „Diskurs für Patrioten ermöglichen und vereint den politkorrekten Parteien gegenübertreten“. „Gemeinsam können wir gegen das Establishment der Blockparteien und Medien unsere Werte verteidigen“, heißt es auf der Seite weiter.

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