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Potsdamer Vereine stellen sich vor: Der Potsdamer Pfadfinder-Stamm „Die Alanen“ suchen Abenteuer in der Natur
Sie finden weit mehr als nur Pfade. Die Potsdamer Alanen existieren seit mehr als 15 Jahren und
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Vereine sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, prägen in ihrer Vielfalt das Gesicht einer Stadt. Vereine integrieren, sind ein Mittel gegen Einsamkeit und Anonymität. Sie fördern das Miteinander, das Wir. Um der Bedeutung von Vereinen auch in Potsdam gerecht zu werden, stellen die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) die Aktiven in der Serie „Vereinsmeierei“ vor.
Heute: Die Potsdamer Pfadfindergruppe „Die Alanen“. Die Fragen beantwortete Leo Grünwald. Der 21-Jährige ist seit 2019 bei den Pfadfindern aktiv und verantwortete die Potsdamer Gruppe bis zum Mai 2025.
Was sollten Potsdamerinnen und Potsdamer über Ihren Verein wissen?
Wir, die Alanen, sind als Pfadfindende seit 2009 fester Teil der Jugend- und Freizeitangebote Potsdams. Zu unserem „Stamm“, so nennt man die Ortsgruppen bei uns, gehören mittlerweile rund 50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Wir sind Teil unseres deutschlandweiten Dachverbandes, dem Bund der Pfadfinder*innen (BdP), welcher sogar etwa 30.000 Mitglieder erreicht.
Unser Stamm gliedert sich in drei Gruppen. Zum einen ist das unsere jüngste Gruppe; die „Meute“. Hier können die Kinder, welche im Alter von 6 bis etwa 12 Jahren sind, Spaß haben und miteinander spielen. Wenn die Kinder dann im Alter von etwa 12 Jahren sind, kommen sie in die „Sippe“, wo sie schon stärker den Pfadi-Alltag mitgestalten, ihre eigenen Ideen einbringen und echte Freundschaften fürs Leben knüpfen können. Ab etwa 16 Jahren wird man dann zum „Ranger und Rover“. Das sind die Ältesten im Pfadi-Kontext. In dieser Stufe kann man sich am meisten einbringen, hat aber auch die größte Verantwortung.
Unser Zuhause ist das Haus der Jugend, direkt am S-Bahnhof Babelsberg. Hier haben wir Räumlichkeiten, in denen wir uns regelmäßig treffen und ausleben können. Eine Besonderheit unseres Vereins ist es, dass unser Stamm mit Unterstützung des Dachverbandes durch die Kinder- und Jugendlichen selbst organisiert wird. Dazu finden jährliche Wahlen statt, bei denen sich jedes Stammes-Mitglied selber aufstellen lassen kann.
Warum ist die Arbeit Ihres Vereins bedeutsam?
Nur sehr wenige wissen, dass es Pfadfinden auch in Potsdam gibt. Umso größer ist unsere Freude, dass es uns schon seit über 15 Jahren gibt und wir für unsere Mitglieder ein Angebot etabliert haben, um echte Abenteuer in der Natur und in Gemeinschaft erleben zu können.

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Bei uns können sich Kinder und Jugendliche wohl so frei entfalten und Verantwortung übernehmen, wie in kaum einem anderen Verband. Das liegt vor allem an der sehr familiären Atmosphäre im Stamm, aber natürlich auch an den geringen Altersunterschieden zwischen beispielsweise der Gruppenleitung und den Gruppenmitgliedern. Ein weiterer wichtiger Punkt unserer Arbeit ist die Vermittlung von demokratischen Werten, das passiert zum Beispiel durch die oben beschriebenen Wahlen.
Welches Vorurteil über Ihren Verein stimmt nicht?
Über das Pfadfinden gibt es einige Vorurteile. Die Realität sieht natürlich anders aus. Das bekannteste Klischee ist wahrscheinlich, dass wir Kekse verkaufen. Seinen Ursprung hat das Klischee in den USA; wir finanzieren uns aber, wie andere Vereine auch, eher über Mitgliedsbeiträge und Spenden und nicht über Keks-Verkäufe.
Des Weiteren sind wir genauso wenig eine paramilitärische Organisation, wie wir in direkter Nachfolge zu den Jungpionieren in der DDR stehen. Die blau-gelbe Färbung unserer Halstücher leitet sich vielmehr von den Farben unseres Dachverbands ab. Andere Pfadi-Bünde haben auch durchaus andere Halstuch-Farben.
Aber auch, dass wir nur „Pfade finden“, Fährten lesen und Feuer machen, ist ein weitverbreitetes Vorurteil. Viele dieser Dinge gehören natürlich auch zum Pfadfinden dazu, stellen unsere Tätigkeiten allerdings viel zu einseitig dar. Viel wichtiger ist uns, dass wir Spaß haben, an den Dingen, die wir tun.
Was ist Ihr größter Vereinserfolg?
Jede Generation hat ihre ganz eigenen Erfolge. Unser letzter Erfolg war zum Beispiel, dass unsere Mitgliederzahl nach den schweren Corona-Jahren wieder gewachsen ist und jetzt eine solide Basis entstanden ist. Aber auch jede Fahrt oder jedes Lager, könnte man als Erfolg zählen.
Von welchem gemeinsamen Erlebnis spricht man in Ihrem Verein noch heute?
Wir haben nicht nur ein gemeinsames Erlebnis, an das wir uns gerne erinnern, sondern viele. So zum Beispiel unsere Großfahrt im Jahr 2024, die in die Vogesen ging. Dort wurden wir nach einem beschwerlichen Aufstieg mit einem tollen Ausblick belohnt, wie auch das Foto zeigt.
Was wünschen Sie sich von der neuen Oberbürgermeisterin?
Dass die Kinder- und Jugendarbeit von der Stadt unterstützt wird. Und dass sich Kinder und Jugendliche in der Stadt ausleben können. Als Pfadis würde uns natürlich besonders gefallen, wenn es mehr naturbelassene Grünflächen gibt, in denen man spielen und Hütten bauen kann. In den historischen Parkanlagen sind wir da eher eingeschränkt.
Wie kann man Ihren Verein am besten unterstützen?
Am ehesten suchen wir Mitglieder im Alter von 14 bis 18 Jahren. In diesen Altersstufen haben wir eine Mitglieder-Lücke aufgrund der Corona-Pandemie. Natürlich freuen wir uns auch immer Geld und Sachspenden. Zurzeit suchen wir auch noch ein Lager für unser Material beispielsweise unsere Zelte. Wenn es in der Nähe oder in Babelsberg also ungenutzte Garagen oder Keller gibt, meldet euch gerne bei uns.
Wo und wie kann man in Ihrem Verein mitmachen?
Jede Gruppe trifft sich einmal pro Woche in unserem Vereinsheim im Haus der Jugend. Daneben gibt es noch größere Aktionen, wie zum Beispiel Ausflüge, Zeltlager und Fahrten. Wenn ihr im Alter von sechs bis circa 20 Jahren seid und Interesse habt, bei uns mitzumachen, schreibt gerne eine E-Mail an info@stammalanen.de oder schaut auf stammalanen.de vorbei.
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