Homepage: Potsdams neue Uni der Stars

Den Paukenschlag gab es in diesem Jahr zur Jahresmitte. Am 8. Juli 2014 wurde aus der mittlerweile 60 Jahre zählenden Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) die erste Filmuniversität Deutschlands. Ein enormer Schritt für die HFF, die bislang Kunsthochschule war. Die Politik sprach von einem historischen Moment für Brandenburg und Deutschland. Nun, unter der 2013 angetretenen Präsidentin Susanne Stürmer, will die neue „Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf“ neben dem Handwerk des Filmemachens auch verstärkt in die Welt der medienwissenschaftlichen Forschung eintreten. Von der Hochschule werden in Zukunft nicht nur Regisseure, Schauspieler, Filmmusiker oder Produzenten kommen, sondern auch Doktoren der Medienwissenschaft. Liebevoll wurde die Hochschule bereits als Uni der Stars bezeichnet.

Forschen will man nun auch mit Mitteln der Kunst, künstlerisches Forschen heißt das, ein ganz junges Feld. Und natürlich werden die Digitalisierung und die technologische Entwicklung eine wichtige Rolle spielen. So richtet sich die altehrwürdige HFF in ihrem 60. Jahr auf die Zukunft ein. Dass man auch gute Filme machen kann, zeigte sich im abgelaufenen Jahr wieder an den vielen HFF/Filmuni- und Absolventen-Produktionen, die weltweit mit Preisen ausgezeichnet wurden. Besonders gut lief der Streifen „Anderswo“ von Ester Amrami, der nach dem erfolgreichen Berlinale-Start unter anderem auch den Sehsüchte-Hauptpreis erhielt und für den First Steps Award nominiert wurde. Amrami erzählt die Geschichte einer jungen Israelin, die zwischen ihrem neuen Zuhause Berlin und ihrer Heimat Israel hin und hergerissen ist. Ein Film ganz im Zeitgeist, haben die jungen Israelis doch Berlin aktuell zu ihrem begehrtesten Fluchtpunkt erkoren. Gerade Berlin, die Stadt, in der die Köpfe des Holocaust saßen. Doch das ist der Lauf der Zeit, die jungen Generationen fühlen sich von der ehemaligen Heimat ihrer Vorfahren geradezu magisch angezogen – ohne Berührungsängste. kix