
© Andreas Klaer
Premiere an Potsdams Boulevard des Films: Die ersten Ehrentafeln wurden prominent verlegt
Die ersten der 55 Ehrentafeln sind verlegt. Anlässlich der Eröffnung des Boulevards des Films in Potsdam legte Regisseur Andreas Dresen („Halt auf freier Strecke“) selbst Hand an.
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Sie sollen die Filmwelt Babelsberg aus den Studios in die Innenstadt und damit mehr in das Bewusstsein der Menschen bringen: die insgesamt 55 quadratischen Granitplatten, auf denen Filmtitel verewigt sind, die auf irgendeine Art mit Potsdam verbunden sind. Am Donnerstag wurde der „Boulevard des Films“ neben der Baustelle auf der Brandenburger Straße im Beisein von Regisseur Andreas Dresen feierlich eröffnet. Die ersten acht Platten sind nun verlegt.
Werke aus allen fünf politischen Systemen, in denen in Potsdam Film gemacht wurde, finden sich auf der Liste jener Streifen, die es in die finale Auswahl geschafft haben. Entscheidend waren dabei Kriterien wie gesellschaftliche Relevanz, besondere künstlerische oder technische Leistungen oder besonders viele gewonnene Preise. Auch Kultfilme, Arbeiten von Frauen oder Dokus durften nicht fehlen, so Professor Chris Wahl von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Der Jury-Vorsitzende betonte, dass es sich nicht um einen Boulevard der Stars und Sternchen, sondern der Filme handle. Daher habe man sich mit dem Filmstreifen für ein Symbolbild auf den Granitplatten entschieden – den Entwurf von Christoph Curin, eines Anwohners der Brandenburger Straße, der damit auch den öffentlichen Gestaltungswettbewerb gewonnen hat.
DDR und Hollywood
Einer der ersten acht Filme, die den „Boulevard des Films“ zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Jägerstraße eröffnen, ist „Halt auf freier Strecke“ von Regisseur Andreas Dresen.

© Andreas Klaer
Die zugehörige Platte durfte er auch selbst – gemeinsam mit Schauspieler und Autor Sebastian Stielke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Professor Chris Wahl – enthüllen. Es mache ihn stolz, dass eine Arbeit von ihm unter den 55 für Potsdam wichtigsten Filmen mit dabei sei, so der Regisseur. „Halt auf freier Strecke“ beschäftige sich mit der eigenen Endlichkeit und sei für ihn über das Filmische hinaus sehr wichtig.
Die Filmauswahl reicht von „Der Totentanz“ aus dem Jahr 1912, dem ersten Film überhaupt, der in Babelsberg gedreht wurde, bis zu der Serie „Babylon Berlin“ (ab 2017). Auch Hollywood-Filme wie „Inglourious Basterds“ (2009) mit Christoph Waltz und Brad Pitt oder Grand Budapest Hotel (2014) mit Ralph Fiennes und Bill Murray sind auf der Liste. Die meisten Filme entstanden in der DDR-Zeit, darunter etwa „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1973) oder „Der geteilte Himmel“ (1964). Publikumsliebling wurde „Ich war neunzehn“ (1968).
Ursprünglich sollte der Boulevard ab 2021 starten. Die Verlegung der übrigen Platten erfolgt mit der weiteren Sanierung der Brandenburger Straße, die noch sechs Jahre dauern soll.
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