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GESCHICHTE: Preußische Moslems

1713 stellt der Herzog von Kurland König Friedrich Wilhelm I. 20 türkische „Lange Kerls“ zur Verfügung.

Stand:

1713 stellt der Herzog von Kurland König Friedrich Wilhelm I. 20 türkische „Lange Kerls“ zur Verfügung. 1739 ließ der König für sie in Potsdam einen Saal in der Yorckstraße, hinter dem Langen Stall, als Moschee herrichten.

1745 kauft Friedrich II. eine Einheit muslimischer Reiter, die „Tatarenschrecken“ aus Polen. Eigentlich sollten sie den befeindeten Sachsen dienen. Doch der sächsische Kammerherr, der die Reiter bezahlen sollte, verlor in Warschau das dafür vorgesehene Geld beim Spiel.

1760 verbreitet sich in der Zaren-Armee das Gerücht, der Sultankalif plane aus Freundschaft zu Preußen den „Heiligen Krieg“ gegen Russland. Viele im Zarenheer dienende Muslime laufen deshalb zu den Preußen über. 1762 wird aus ihnen das „Bosniakenkorps“ mit eigenem lmam: Leutnant Osman.

1798, als der türkische Botschafter, Ali Effendi, stirbt, schenkt Friedrich Wilhelm lll. dem Osmanischen Reich ein Friedhofsland in der Berliner Hasenheide. Für den Bau einer Kaserne wird es 1866 an den Columbiadamm verlegt, wo noch heute die Gedenksäule von Sultankalif Abdul Hamid ll. Khan steht.

1818 endet die Geschichte des preußisch-muslimischen Regiments. Es wird geteilt. Ein Teil der insgesamt 1320 Soldaten kommt im Ulanenregiment Kaiser Alexander lll. von Russland unter.

1914, während des Ersten Weltkrieges, baut Kaiser Wilhelm II. im „Mohammedanischen Gefangenenlager“ in Wunsdorf eine Moschee mit einem 23 Meter hohen Minarett, in Zehrendorf wird ein Soldatenfriedhof für Muslime angelegt, auf dem sich das einzige Mohammeddenkmal der Welt befindet.

1922 schließen sich Muslime aus 41 Nationen zur „Islamischen Gemeinde Berlin“ zusammen. Die Wunsdorfer Moschee dient ihnen als Gebetsstätte.

1933 leben in Deutschland rund 1000 Muslime. Das 1927 gegründete Zentralinstitut Islam-Archiv in Berlin schließt sich im dritten Reich der Nazi-Propaganda an. 1932 gründet sich der Islamische Weltkongress. Rechtsnachfolger ist seit 1986 der Islamrat.

1995 gründet sich in Weimar der Islamverein Weimar-Institut, seit 2000 hat er einen Sitz in der Potsdamer Weinbergstraße. 2001 eröffnet in der Leipziger Straße die Al Farouq-Moschee. just

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