Landeshauptstadt: Priorität: Museum Eigentümer des Brockschen Hauses macht Angebot
Innenstadt - Schon zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2009 könnte das Potsdam-Museum seinen neuen Standort im Brockschen Haus beziehen. Das erklärte Lorenz Bruckner, neuer Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie in der Yorckstraße, den PNN gestern in einem Gespräch.
Stand:
Innenstadt - Schon zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2009 könnte das Potsdam-Museum seinen neuen Standort im Brockschen Haus beziehen. Das erklärte Lorenz Bruckner, neuer Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie in der Yorckstraße, den PNN gestern in einem Gespräch. Voraussetzung für die Einhaltung dieses Zeitplans sei die Zustimmung der Stadtverordneten für das Brocksche Haus noch in diesem Jahr. Ende Mai soll deshalb den Stadtverordneten ein „belastbares Angebot“ vorgelegt werden, was die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Brockschen Haus für einen zukünftigen Standort des Potsdam-Museums kosten würden. Das Brocksche Haus – auch bekannt als Brock“sches Palais – gehört neben dem Alten Rathaus zu den zwei möglichen Standorten für das Potsdam-Museum, über die derzeit in der Stadtverwaltung diskutiert wird.
Mit Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum in der Potsdamer Stadtverwaltung und Hannes Wittenberg, Leiter des Potsdam-Museums, ist der Berliner Unternehmer nun mit der Erstellung des Konzepts für die Stadtverordneten beschäftigt. Schon jetzt geht Bruckner von einer Investitionssumme um acht Millionen Euro aus. Bisher war von 16 Millionen Euro die Rede, die für die Sanierung und Umbau des Brockschen Hauses für das Potsdam-Museum veranschlagt wurden. „Mir ist absolut unverständlich, wie eine solche Summe zustande kommt. Es sei denn, man will die Innenräume des zukünftige Museums vergolden“, sagte Bruckner.
Die Kosten für Sanierung und Umbau des Brockschen Hauses mit einer Fläche von 1800 Quadratmeter für eine zukünftige Dauerausstellung über Potsdams 1000-jährige Geschichte würde Bruckner als Eigentümer und Investor übernehmen. „Die Stadt müsste sich im Gegenzug verpflichten, das Brocksche Palais für mindestens 20 Jahre für das Museum zu mieten“, so Bruckner. Über mögliche Mietkosten wollte sich Bruckner, der mit seinem Partner Dieter Baur in den vergangenen Jahren in Potsdam und Caputh zehn zum Teil denkmalgeschützte Häuser mit 150 Wohnungen saniert hat, noch nicht äußern. „Zum jetzigen Zeitpunkt wären das reine Spekulationen.“
Obwohl im Vorfeld schon Bedenken geäußert wurden, sieht Bruckner es als Vorteil für die Stadt an, wenn sie statt des Kaufes einer solchen Immobilie die finanzielle Belastung auf eine jährliche Miete beschränkt. Außerdem, so Bruckner, sei der Standort einfach „genial“ für das Potsdam-Museum. Das Projekt Potsdam-Museum im Brockschen Haus, das ihm persönlich sehr am Herzen liegt, hat derzeit oberste Priorität. Für den Sommer plant er einen Workshop mit Studenten der Fachhochschule Potsdam, die verschiedene Möglichkeiten für ein zukünftiges Museum erarbeiten sollen. Zwei Kopfbauten sollen links und rechts an das Brocksche Haus angebaut werden. Der Hinterhof soll nicht verbaut, die Großzügigkeit dieses innerstädtischen Grundstückes erhalten werden. „Aber ich kann nur den Vorschlag machen“, sagte Bruckner. Die Entscheidung liege nun bei den Stadtverordneten. Sollten die sich gegen das Brocksche Haus aussprechen, schweben ihm Wohn- oder Büroräume vor.
Schon vor zwei Jahren hatte das 1776 von Karl-Philipp von Gontard erbaute Brocksche Haus das Interesse von Lorenz Bruckner geweckt. Erst Ende 2006 konnte Bruckner sein Angebot – verbunden mit einem Nutzungskonzept, das auf einer Studie von Fachhochschulstudenten von 2003 basiert – bei der Verwaltungsgesellschaft Sireo vorlegen, die von der Telekom mit mit der Veräußerung der Immobilie beauftragt war. Vor zwei Wochen wurden die letzten Verträge unterzeichnet. Zum Kaufpreis machte Bruckner keine Angaben. Dirk Becker
Dirk Becker
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: