
© M. Thomas (2) / A. Klaer
Von Jana Haase: Prof, Prof, Prof, Party
FH und HFF begrüßen neue Studenten / FH-Umzug weiter unklar / Volker Koepp wird Ehrenprofessor
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Den Grundtakt gibt das monotone „Prof, Prof, Prof, Prof“, durchbrochen zuerst vom hellen „Par - ty“-Zweiklang, dann vom Moll-Akkord auf die Silben „Durch - ge - fall - en“ und einem weiteren hartnäckigen Thema: „Lang - zeit - stu - dent“. Das Ringen um die musikalische Vorherrschaft endet mit einem – jetzt schnippigen – „Prof“. Mit dieser Akademiker-Karriere in vertonter Kurzform begrüßte der neugegründete Chor der Fachhochschule Potsdam (FH) am Montag die neuen Studierenden im übervollen Hans Otto Theater.
Zwischen 5000 und 6000 Bewerber habe es auf die rund 700 Studienplätze in den Fachbereichen Sozialwesen, Architektur und Städtebau, Bauingenieurwesen, Design und Informationswissenschaft gegeben, wie FH-Rektor Johannes Vielhaber sagte. Damit widersetze sich die FH erneut dem seit drei Jahren prognostizierten Rückgang der Studierendenzahlen. Der Großteil der Studienanfänger kommt aus Brandenburg und Berlin, wie eine Karte, auf der die Herkunftsorte mit Fähnchen markiert waren, deutlich machte. Aber auch aus Spanien, China oder Israel zieht es demnach Studierende nach Potsdam. So voll wie zur feierlichen Immatrikulation werde es während des Studiums nie wieder sein, beruhigte der Rektor die Neuzugänge.
Dass die FH trotzdem vor einem Raumproblem steht, ließ Vielhaber nicht unerwähnt. Wie berichtet, waren die Pläne für ein zweites Erweiterungsgebäude am Standort Pappelallee vom Kultusministerium auf Eis gelegt worden. Damit ist derzeit unklar, wie der geplante Rückzug der Fachhochschule aus der Innenstadt, wo das alte FH-Gebäude 2013 im Zuge des Umbaus der Potsdamer Mitte abgerissen werden soll, realisiert werden kann.
Er sei „total zuversichtlich“, dass sich die Raumfrage lösen werde, so Vielhaber. „Nur wie es uns gelingt, da bin ich gespannt“, sagte er an die Adresse von Karin Melzer, der Vertreterin des Kultusministeriums. Das Thema werde am Mittwoch beim Treffen der Brandenburgischen Rektorenkonferenz mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) besprochen.
Einen Umzug in provisorische Container schloss Vielhaber gegenüber den PNN aus. „Was wir brauchen, sind angemessene Verhältnisse für unsere Studierenden.“ Eine denkbare Alternative zu dem mit rund 2000 Quadratmetern Nutzfläche geplanten Neubau sei der Ausbau bestehender Altbauten an der Pappelallee, etwa mit zusätzlichen Dachgeschossen. Dann würden jedoch für die Zeit des Ausbaus Übergangslösungen notwendig, so Vielhaber. „Ob das insgesamt weniger kostet, ist fraglich.“
Kostenneutral für die Landeskasse ist dagegen die Ehrenprofessur, die Kultusministerin Martina Münch (SPD) gestern Abend bei der Immatrikulationsfeier der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) verlieh. Mit dem 1944 geborenen Dokumentar-Regisseur Volker Koepp („Berlin – Stettin“) wurde nach Ministeriumsangaben zum ersten Mal ein Filmemacher mit dem Titel ausgezeichnet – Lehrverpflichtungen sind damit nicht verbunden. Es ist erst die fünfte Ehrenprofessur im Land überhaupt. An der HFF haben sich in diesem Semester 111 neue Studierende immatrikuliert.
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