Landeshauptstadt: Programm gefragt wie nie
Katherina Reiche (CDU) wirbt für den „Wechsel“
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Katherina Reiche (CDU) wirbt für den „Wechsel“ Als „Schicksalswahl“ bezeichnet Katherina Reiche die Stimmabgabe am 18. September. Nicht für sie, die CDU-Spitzenkandidatin in Brandenburg und Direktkandidatin im Potsdamer Wahlkreis 61, sondern für ihre Partei. Der geht es bekanntlich um den „Wechsel“ in Berlin, Schwarz-gelb statt Rot-grün. Dieses Ziel werde man erreichen, sagt Reiche – auch wenn die jüngste Umfrage gestern erstmals auswies, dass CDU und FDP keine Mehrheit mehr hätten, würde morgen gewählt. „Ich schaue nicht auf Umfragen – und abgesehen davon hat die CDU immer noch mehr Stimmen als SPD und Grüne zusammen“, so die Politikerin. Für sie zählen die Erfahrungen im Wahlkampf. Acht, neun oder auch zehn Termine absolviert sie täglich, als Spitzenkandidatin ist sie im ganzen Land unterwegs, klingelt an Haustüren, verteilt Info-Material, diskutiert bei Veranstaltungen. Durchaus erfolgreich, schätzt sie ein: „Ich habe noch nie so oft das komplette Regierungsprogramm verteilt und erklärt.“ Die potenziellen Wähler seien „sehr offen, sehr interessiert“. Sie spürten, wie wichtig diese Wahl sei. Die Stimmung allerdings sei geprägt von „Enttäuschung darüber, dass die vergangenen Jahre nicht das Versprochene gebracht haben“ und von Zukunftsängsten vor allem wegen der Arbeitslosigkeit. Die Politik der rot-grünen Bundesregierung hat nach Ansicht von Katherina Reiche zu großem „Vertrauensverlust“ gegenüber der Politik geführt. „Das Vertrauen wieder zu gewinnen, ist eine der schwersten Hypotheken der sieben Jahre Rot-grün.“ Unmut wegen der umstrittenen und hart kritisierten Äußerungen von Innenminister Jörg Schönbohm und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber zum Osten und der DDR spürt Reiche dagegen nicht. Dies sei in den Hintergrund getreten, da es um den Regierungswechsel gehe. Das Wahlziel der Brandenburger CDU, „25 Prozent plus X“, sei zu halten . Steuern, Familie, Arbeitsmarkt – das seien die Hauptthemen für die Wähler, sagt Reiche. Die Unionsprogrammatik, Eltern pro Kind einen Steuerfreibetrag von 8000 Euro zu bieten, überrasche viele, mit denen sie spreche. Und das Steuerkonzept der CDU treffe mit Senkung von Eingangs- und Spitzensteuersatz „zunächst die Wohlhabenden“ – ihnen werde die Möglichkeit genommen, sich über Abschreibungen von der Steuerlast zu befreien. Nacht- und Feiertagszuschläge wolle die CDU nicht streichen, sondern über sechs Jahre die Steuerfreibeträge „abschmelzen“. Am Ende, so Reiche, werde damit die „Entlastung überwiegen“.SCH
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