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Demo. Bis zu 200 Potsdamer protestierten gegen die Rechtsextremisten.

© M. Zschieck

Landeshauptstadt: Protest gegen Kundgebung der NPD Etwa 200 Potsdamer bei Gegendemonstration

Am Stern - Der Spuk war schnell vorbei. Nicht mal eine Stunde lang hielten es die etwa zehn Anhänger der rechtsextremistischen NPD bei ihrer Wahlkampfkundgebung am Freitagnachmittag am Johannes-Kepler-Platz aus.

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Am Stern - Der Spuk war schnell vorbei. Nicht mal eine Stunde lang hielten es die etwa zehn Anhänger der rechtsextremistischen NPD bei ihrer Wahlkampfkundgebung am Freitagnachmittag am Johannes-Kepler-Platz aus. Die Veranstaltung wurde mit einem Großaufgebot von 260 Polizisten abgesichert. Neben der Potsdamer Polizei war auch die Einsatzhundertschaft und Polizisten aus Cottbus im Einsatz.

Im Gegensatz zu den Rechtsextremisten hatten sich die bis zu 200 Gegendemonstranten pünktlich zwischen den Plattenbauten Am Stern versammelt. Dazu hatte am Vortag das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ aufgerufen. Von 13 bis 18 Uhr hatte die NPD, gegen die der Bundesrat ein Verbotsverfahren beantragt hat, die Wahlkampfveranstaltung angemeldet. Ursprünglich sollte diese am Luisenplatz stattfinden, wurde jedoch aus Sicherheitsgründen verlegt. Die NPD-Kundgebung begann jedoch erst gegen 14.45 Uhr, weil auf der Anreise eines der NPD-Fahrzeuge wegen eines kaputten Außenspiegels repariert werden musste. Unabhängig davon war auf der Anfahrt aus Cottbus, wo die NPD am Vormittag ebenfalls eine Kundgebung abgehalten hatte, nach Polizeiangaben eine Getränkeflasche gegen den Wahlkampf-Lkw der rechtextremistischen Partei geworfen worden. Einen Schaden gab es dadurch jedoch nicht.

Während der Kundgebung gab es nur einmal etwas Aufregung, als eine 18-jährige Potsdamerin versuchte, die Polizeiabsperrung zu überwinden. Sie hatte einen Kinderwagen dabei und sagte den Polizisten, dass sie an der NPD-Kundgebung teilnehmen wolle. Bei Kontrolle bemerkten die Beamten, dass sich in dem Wagen gar kein Kind befand. Stattdessen fanden sie zwei mit Farbe gefüllte Instantteebehälter. Als ihre Personalien aufgenommen werden sollte, schlug sie um sich. Die junge Potsdamerin erhielt einen Platzverweis. Außerdem wird wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte gegen sie ermittelt.

Als NPD–Redner traten der ehemalige DVU-Vorsitzende Matthias Faust und der Brandenburger Landeschef der NPD, Ronny Zasowk, auf. Beide hetzten gegen Migranten und Asylbewerber. Zasowk beschimpfte die Protestierenden als „verirrte pubertäre Schafe“. Unter den etwa 200 Gegendemonstranten war auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der Vorsitzender des Bündnisses „Potsdam bekennt Farbe“ ist. „Es ist wichtig, dass man den Rechtsextremisten zeigt, dass sie hier nicht erwünscht sind“, so Jakobs. Es sei ein gutes Zeichen, dass dabei so viele Potsdamer mitmachen. mar

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