
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Quer durch Babelsberg
Schüler des Babelsberger Filmgymnasiums drehten eine TV-Sendung zu Potsdams Filmgeschichte
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Das Babelsberger Filmgymnasium (bfg) geht nach Hollywood – oder doch zumindest ein Film der hauseigenen Schülerfirma. Über den Aufbau der Neuen Berliner Straße, der neuen Außenkulisse von Studio Babelsberg, hat die bfg filmproductions eine Dokumentation gedreht, die nun in Hollywood potenziellen Kunden gezeigt werden soll. So versprach es zumindest Studiosprecher Eike Wolf, der im neuesten Filmprojekt des bfg „Geschichte(n) aus Babelsberg. Reise durch ein filmisches Jahrhundert“ einer der Protagonisten ist. Am Dienstagabend wurde der einstündige Film, der sich in einer Magazinsendung mit der Filmgeschichte Babelsbergs beschäftigt, in einer Premiere im Kino des Filmgymnasiums gezeigt. Ende Juli wird er außerdem auf Alex TV und im Internet zu sehen sein.
Ein Jahr lang haben Schüler der zehnten Klasse unter Anleitung von Filmlehrerin Heike Ludwig und Filmkoordinator Uwe Fleischer die TV-Sendung mit Moderation und verschiedenen Einspielern – kleine Filmreportagen, die in die Sendung integriert werden – konzipiert, vorbereitet und schließlich im Medieninformationszentrum Babelsberg (MIZ) abgedreht. „Das Schuljahresendziel der zehnten Klasse besteht darin, eine eigene TV-Sendung zu konzipieren“, erklärte Alexander Wunsch am Dienstag. Er übernahm bei dem Projekt die Funktion des Produzenten und sorgte dafür, dass die Gelder für das Projekt bereitgestellt werden. Allein das aufwendig gestaltete Banner mit Motiven aus der Filmwelt Babelsbergs hat 1000 Euro gekostet. „Den Betrag konnten wir allerdings komplett mit den Einnahmen von der Berliner-Straße-Doku decken“, so Wunsch, dessen Großvater Siegfried Wunsch als Modellbauer in der Defa-Trickabteilung gearbeitet hat. Der Rest wurde von den Geldern der Schülerfirma finanziert, auch die Stadt hat eine kleine Summe beigesteuert. Schließlich passt die Sendung in das diesjährige Thema der Landeshauptstadt „Hinter den Kulissen“.
„Das war auch mit ein Grund, weshalb wir das Thema gewählt haben und natürlich, weil das Thema super spannend ist“, sagt Regisseur Julius Sumit Becher. In der Sendung – die von Radioeins-Kinokritiker Knut Elstermann moderiert wird – besuchen die Schüler das Filmmuseum, die Filmuni sowie verschiedene Abteilungen des Studio Babelsberg. „Einmal mit Charlie Woebcken vom Vorstand des Filmstudios zu sprechen, war super spannend“, sagt Becher.
Fast noch wertvoller für die Schüler sind allerdings die Erfahrungen, die sie bei der direkten Produktion der Sendung gemacht haben. „Das A und O ist die Planung, sonst versinkt alles im Chaos“, sagte Wunsch und lacht. „Zum Schluss hatten wir uns gut eingespielt, da lief es richtig toll.“ Die Unterstützung des Medieninformationszentrums, mit dem das Filmgymnasium seit drei Jahren zusammenarbeitet, habe viel geholfen. Sowohl Moderationstraining als auch technische Kniffe haben die Profis den Schülern nahegebracht. „Schön war auch zu sehen, wie aus vielen verschiedenen Ideen ein großes Ganzes entsteht“, sagte Becher und fügt hinzu: „Und wenn das dann manchmal sogar nach Hollywood geht, freuen wir uns umso mehr.“ S. Kugler
Sendetermine bei Alex TV und im Livestream am 31. Juli sowie am 6. August jeweils um 18.30 Uhr
S. Kugler
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