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Väterchen Frost erfüllt Wünsche. Beim Tanz um den Weihnachtsbaum hatten er und das Theater Integrazia im Treffpunkt Freizeit 150 Freunde zu Gast.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Quirlige Schneeflöckchen und eine schöne Puppe

Das russisch-deutsche Tannenbaumfest findet immer mehr Besucher und die Kinder feiern gern mit Väterchen Frost und seiner Enkelin

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Innenstadt - Ob Väterchen Frost das geahnt hat, dass er bei den Potsdamer Kindern immer beliebter wird? In unsere Stadt wurde er bereits vor acht Jahren vom Theater „Integrazia“ zum ersten Mal eingeladen. Damals war es noch ein kleiner Kreis von Migranten aus Russland und den GUS-Staaten, die nach altem Brauch feiern wollten und dazu am Tannenbaum, der Jolka, im Treffpunkt Freizeit zusammenkamen. Alice Keiler hatte das Erscheinen von Väterchen Frost organisiert und sie tut es als Integrazia-Chefin immer noch. Zu Väterchen Frost gehört unbedingt die schöne Schnee-Enkelin Snegurotschka. Väterchen hatte dabei sehr schnell eine Auge auf Alice Keilers Tochter Isabella geworfen und sie adoptiert. Das Gespann gibt es immer noch, doch mit jedem Jahr ist das Fest prächtiger geworden. Es kommen jedes Jahr mehr Kinder und Erwachsene hinzu, die mitfeiern wollen. Und das Fest wird immer mehr eines für alle Potsdamer. Deshalb ist aus dem Jolka-Fest inzwischen auch ein eingedeutschtes Tannenbaumfest geworden.

Am Sonntag war beim 9. Tannenbaumfest der Saal des Treffpunktes Freizeit bis auf den letzten Platz gefüllt, viele der Kinder hatten sich in Schneeflöckchen, kleine Prinzessinnen oder andere Märchenfiguren verwandelt und selbst vor den Fernsehmärchen wurde nicht haltgemacht. Denn der König der Löwen, auch wenn es nur ein sehr kleiner war, kam ebenfalls.

Helena Schläger, die aus Kasachstan stammt und seit zehn Jahren in Deutschland lebt, kam mit ihrer sieben Jahre alten Tochter Diana, einem überaus hübschen Schneeflöckchen. Die Tradition sei nicht vergessen, meint Helena, auch wenn dieses ihr erstes Tannenbaumfest in Potsdam ist. Andere sind schon Stammgäste von Väterchen Frost und kommen mit Oma, Opa, Eltern und Tanten.

Bei dem Bühnenmärchen, an dem 30 kleine und große Akteure mitwirken, ging es zuerst um eine prächtiges Puppe, die sich Mascha so sehr wünscht. Doch das fröhliche Zusammensein von Familie und Freunden wird schließlich viel wichtiger und Väterchen Frost erfüllt schließlich nicht nur alle Wünsche, sonderen den von Maschas Mutter besonders gern. Die möchte mit so vielen Freunden wie möglich um den Tannenbaum tanzen. Dazu waren dann die Kinder aus dem Zuschauerraum herzlich eingeladen und sie stürmten die Bühne. Ein kleines Geschenk gab es obendrein.

Seit vielen Jahren schaffen es die Kunstschule Integrazia und der Semljaki e.V. nun schon, zu Bällen und künstlerisch gestalteten Abenden einzuladen und die Besucher davon zu überzeugen, dass „ unter den Migranten sehr talentierte, interessante und liebe Leute sind“, wie es Semljaki-Vorsitzender Schamil Chabibov ausdrückt. Neben wachsender Anerkennung scheint sich auch die Finanzlage der Schule gebessert zu haben, denn zu den Sponsoren gehören die Pro Potsdam, die Stadtwerke und das Möbelhaus Porta.

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