Brandenburgs CDU-Wirtschaftsminister bleibt hart. Dass die Schwimmhalle am Brauhausberg nun plötzlich einsturzgefährdet ist, davon lässt sich Ulrich Junghanns nicht beeindrucken – er findet diese Erkenntnis aus Statiker-Untersuchungen vor allem „höchst irritierend“. Eine scharfe Wortwahl ist das, doch sie kommt zur rechten Zeit. Denn damit sollte auch dem letzten Verantwortlichen in der Potsdamer Stadtverwaltung und bei den Stadtwerken klar sein, dass der Wirtschaftsminister beim Thema Niemeyer-Bad keinerlei Tricksereien duldet. Solche kann natürlich derzeit niemand der Stadt und den Stadtwerken vorwerfen. Doch es ist kein Wunder, dass Junghanns so scharf reagiert: Die Ungereimtheiten beim Projekt Niemeyer-Bad haben sich mehr als gehäuft. Angefangen von unausgereiften Planungen und Kalkulationen über Schnellschüsse zur Reduzierung der Kosten bis zu umstrittenen Beraterverträgen haben sich die städtischen Verantwortlichen kein gutes Zeugnis ausgestellt. Nun bekommen sie dafür die Quittung – frei nach dem Motto des Volksmundes: „Wer einmal lügt; dem glaubt man nicht (mehr)“. Und für den hat man auch bei ernsthaften Diagnosen nur noch wenig Verständnis. So wie Junghanns jetzt für Stadt und Stadtwerke.
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