Landeshauptstadt: Radeln auf dem Korksattel

Janis Specks hat einen Fahrradsattel aus Kork und Holz entworfen, Anke Salomon eine edle freistehende Badewanne, Christin Lau schneidert Business-Mode für Frauen – das Gemeinsame an den drei Potsdamer Designern: Sie sind für den diesjährigen Brandenburger Designpreis nominiert. Mehr als 150 Kreative und Unternehmen hatten sich für die Auszeichnung, die vom Landeswirtschaftsministerium ausgelobt wird, beworben, wie das Ministerium mitteilte. Eine Fachjury wählte insgesamt 43 Nominierte in den vier Kategorien Kommunikation, Produkt, Interface und Nachwuchs aus. Verliehen wird der Preis am 18. November im Potsdamer Nikolaisaal.

Chancen auf eine Auszeichnung haben dabei zahlreiche Kreative aus Potsdam und dem Umland: Mit gleich zwei Arbeiten ist etwa das Animationsstudio „Buchstabenschubser“, das sich auf Erklär- und Imagefilme sowie Kinotrailer spezialisiert hat, dabei. Chancen hat das Studio sowohl mit seinem Film für den Neuruppiner Bilderbogen und einem weiteren Film für die Ausstellung „Ein Haus – viele Herren“ über die Geschichte des Berliner Doms.

Das Potsdamer Grafikbüro Ullrich/Schiemenz ist für die Gestaltung des Cafés „Buena Vida Coffee Club“ am Eingang der Brandenburger Straße nominiert, die Babelsberger Agentur Sprung für eine Kampagne mit Plakaten und Postkarten für das Oberlinhaus. Das Potsdamer Designbüro Hellograph ist für das Buch „Raum für Gedanken“ nominiert, ein Gemeinschaftsprojekt mit Kathrin Ollroge: Die Potsdamer Fotografin und Künstlerin war mit einem zusammengezimmerten transportablen Raum mit Schreibtisch und Schreibmaschine im ganzen Land unterwegs und hat Menschen gebeten, ihre Gedanken zum Thema Einwanderung zu Papier zu bringen.

Aus Potsdam-Mittelmark ist unter anderem die Mawa Design Licht- und Wohnideen GmbH dabei: Das Michendorfer Unternehmen ist mit seiner Leuchtenserien „pure“ nominiert.

Bei den Nachwuchsdesignern ist unter anderem FH-Student Alsino Skowronnek mit seinen Kommilitonen nominiert: Sein Team untersuchte, wie Internet-Portale wie „Airbnb“, über das private Ferienunterkünfte vermittelt werden, eine Mitschuld an der Verknappung von bezahlbarem Wohnraum haben, weil reguläre Mietwohnungen dem Markt entzogen werden (PNN berichteten).

Die Verleihung des Designpreises am 18. November ist zugleich der Auftakt für die Designtage Brandenburg. Dabei zeigen alle Nominierten bis 22. November ihre Produkte am Kulturstandort Schiffbauergasse, außerdem gibt es Workshops. Die Designtage finden bereits zum vierten Mal statt. jaha