Von Jana Haase: „Raus mit der Kohle!“
Mehr Glamour, mehr Gäste, mehr Geld: Rund 500 Besucher kamen am Freitag zur 10. Potsdamer Aids-Gala
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Am Ende waren sich viele einig: Diese Jubiläums-Gala hatte ihren Namen verdient. Mit der Caligari-Halle im Filmpark Babelsberg hat die Potsdamer Aids-Gala am vergangenen Freitagabend nicht nur ein neues Domizil gefunden, sondern auch eine neue Form: Mit rotem Teppich und gediegenem Kerzenlicht an den fast 50 Tischen, einem kurzweiligen Bühnenprogramm mit Auftritten etwa von Keimzeit, Seeed-Frontmann Dellé, Veronika Fischer oder Mark Scheibe und seinem aus dem Admiralspalast bekannten Orchester, mit dem Gala-Buffet von Starkoch und Bäkemühle-Chef Ronny Pietzner und nicht zuletzt mit dem bestens aufgelegten Jörg Thadeusz als Moderator, der die Gala-Besucher im richtigen Moment an den Grund ihres Kommens erinnerte: „Raus mit der Kohle!“
Dass dieses Konzept aufging, zeigen die Zahlen: Rund 500 Gäste waren nach Angaben der Veranstalter in die Caligari-Halle gekommen, das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Allein der Erlös aus Tombola und den Spenden des Abends belief sich auf 5700 Euro. Das endgültige Spendenergebnis wird noch bekannt gegeben. Das Geld fließt in das Projekt „Liebe beginnt hier“ des Vereins Aidshilfe Potsdam, bei dem geschulte Ehrenamtler zur Aids-Aufklärung in Kneipen und Diskos unterwegs sind.
„Wir sind auf dem sehr guten Weg, diese Aids-Gala selbst zu einem gesellschaftlichen Ereignis in der Landeshauptstadt zu machen“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der die Gala seit den Anfängen im Jahr 2000 als Schirmherr begleitet hat. Mit Topmodel Franziska Knuppe stand ihm am Freitag eine ebenso glamouröse wie ernsthaft engagierte neue Schirmherrin für die Gala zur Seite. Sie wolle die Potsdamer Aidshilfe auch weiter unterstützen, betonte die Potsdamerin: „Menschen nehmen Aids auf die leichte Schulter und denken nicht mehr daran, dass das eine tödliche Krankheit ist“, warnte sie.
Diese Einschätzung bestätigte die Infektiologie Ines Liebold vom Bergmann-Klinikum: In Brandenburgs einziger HIV-Schwerpunktambulanz werde im Durchschnitt pro Woche eine Neuinfektion diagnostiziert. In Potsdam gab es 2009 nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mit Stichtag vom gestrigen 1. November bereits fünf Neuinfektionen.
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