Landeshauptstadt: Reaktor in Wannsee: Grüne fordern Prüfung

Potsdam / Berlin - Die Potsdamer Grünen bekräftigen Forderungen nach einer Überprüfung des Forschungsreaktors in Berlin-Wannsee. Neben der Prüfung, ob der Forschungsreaktor BER II durch ein Flugverbot berücksichtigt wird, werde es künftig eine Diskussion zum anfallenden Müll geben, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Offenen Brief des Potsdamer Grünen-Vorsitzenden Uwe Fröhlich an Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke). Daher sollte geprüft werden, die Landessammelstellen für niedrig- und mittelradioaktiven Müll von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern so zusammenzufassen, dass dieser Müll an nicht besiedelten Stellen zwischengelagert wird.

Fröhlich hatte bereits Mitte der vergangenen Woche eine Diskussion über strahlungsärmere Forschungstechnik im Helmholtz-Zentrum Berlin-Wannsee gefordert. Es gelte die Gefahren durch Strahlungsunfälle in dieser eng besiedelten Region zu minimieren. Die Verantwortung für den BER II liegt zwar hauptsächlich beim Land Berlin und beim Bund. Die Notfallpläne bei einem ernsten Störfall gingen aber laut Fröhlich von einer Schutzzone mit einem Umkreis von mindestens acht Kilometer aus. Dann wären fast das gesamte Potsdamer Stadtgebiet und Gemeinden wie Stahnsdorf und Kleinmachnow betroffen. Der Forschungsreaktor wurde in den 1950er Jahren errichtet. Laut Betreiber Helmholtz-Zentrum Berlin produziert die Anlage Neutronen für wissenschaftliche Experimente. Jüngst hatten bereits Initiativen aus Potsdam und dem Berliner Südwesten eine Flugverbotszone für das Gebiet gefordert.dapd