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Optimistisch in Frankreich. Turbine Potsdams Abwehrchefin Babett Peter.

© Thomas

Von Michael Meyer: Reise ins Ungewisse

Im Champions-League-Viertelfinale will Turbine Potsdam heute beim FCF Juvisy Essonne gewinnen

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Auf dem Weg zum angestrebten Triple will der frischgebackene fünffache Deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam am heutigen Mittwoch ein wichtiges Stück Weg weiterkommen: Im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women''s Champions League will sich Turbine beim französischen Vizemeister FCF Juvisy Essonne eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch kommender Woche daheim im Karl-Liebknecht-Stadion sichern.

„Wir wollen jetzt gewinnen – und ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied wäre ein gutes Polster für das Rückspiel“, meint Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder, dessen Team den im Vorjahr erkämpften Champions-League-Titel am 26. Mai in London erfolgreich verteidigen möchte und auch im Finale des DFB-Pokalwettbewerbs am 26. März in Köln steht. Gestern flogen die Potsdamerinnen in aller Frühe nach Paris, reisten weiter nach Orly und absolvierten dort am Vormittag bei schönem Frühlingswetter in der Nähe des Hotels „Leonardo da Vinci“, in dem sie Quartier bezogen haben, eine erste Trainingseinheit. Am frühen Abend folgte unter Flutlicht das Abschlusstraining im Stade Robert Bobin in der Ortschaft Boudoufle, in dem die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul heute das Viertelfinal-Match anpfeifen wird (19 Uhr, live auf Eurosport). Aus Potsdams dafür vorgesehenem 18-köpfigen Kader (siehe Kasten) fehlte gestern zunächst Daniela Löwenberg, die im Rahmen ihres Grundschullehramt-Studiums an der Universität Dortmund am Dienstag noch eine vierstündige Mathematik-Klausur schreiben musste und ihrer Mannschaft am Abend über Berlin nach Frankreich folgte.

„Das ist ein bisschen eine Reise ins Ungewisse“, sagt Schröder über den Antritt beim sechsfachen französischen Landesmeister. „Wir haben bislang leider wenige Informationen über Juvisy, wissen aber, dass es eine typische französische Mannschaft mit vielen guten Spielerinnen ist, die einen athletischen Fußball pflegt und es uns nicht leicht machen wird.“ Niemand dürfe in der Euphorie des Titelgewinns vom vergangenen Sonntag denken, dass das Hinspiel bei Juvisy mit Links zu meistern sei. „Wir sind hier nicht in Finnland oder Österreich“, warnt der Coach. „Frankreichs Frauenfußball ist mit der Nationalmannschaft und den Klubs im Aufwind.“ Das erfuhr Turbine bereits im letztjährigen Champions-League-Endspiel in Getafe, als Olympique Lyon nach einem 0:0 erst in einem 7:6-Elfmeterkrimi bezwungen werden konnte. Davor hatte Potsdam gegen Montpellier HSC jeweils in der Gruppenphase 2004 daheim mit 6:0 gesiegt und in Frankreich 0:0 gespielt.

Babett Peter, die in Getafe vom Elfmeterpunkt aus gegen den damaligen französischen Meister traf, ist trotzdem optimistisch. „Ich glaube daran, dass wir, wenn wir konzentriert unsere Stärken ausspielen, das Halbfinale erreichen können“, meint Potsdams Abwehrchefin. Im Halbfinale träfe Turbine – wieder zuerst auswärts – auf den Sieger des Viertelfinal-Duells FC Everton – FCR 2001 Duisburg, dessen Hinspiel morgen ausgetragen wird.

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