DFB-Hallenpokal: Rekord-Sieger will seinen Titel verteidigen
Turbine Potsdam gewann bereits fünfmal den DFB-Hallenpokal, um den am Samstag in Magdeburg gekickt wird
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Yuki Nagasato mag Bier. Da kam es ihr zupass, dass sie am vergangenen Sonntag als beste Spielerin des Internationalen Hallenturniers in Jöllenbeck mit einem Fünf-Liter-Fässchen Gerstensaft ausgezeichnet wurde. „Ich hätte aber lieber mit der Mannschaft den Pokal gewonnen“, räumte Turbine Potsdams Stürmerin hinterher ein.
Das kann sie nachholen – am morgigen Samstag in der Magdeburger Getec-Halle beim DFB-Hallenpokal der Frauen, dem seit dem gestrigen Donnerstag mit 4400 im Vorverkauf veräußerten Karten bereits ein neuer Zuschauer-Rekord sicher ist (bisher 4341). Bundesliga-Spitzenreiter Turbine tritt beim Hallenkick aller zwölf Erstligisten als Titelverteidiger und Rekord-Sieger an. Die Potsdamerinnen gewannen 2004, 2005 und ab 2008 dreimal in Folge das Turnier, das 2011 der WM-Vorbereitung zum Opfer fiel.
„Wir würden natürlich gern zum vierten Mal in Folge den Titel holen, was aber ganz schwer wird und nicht geplant werden kann“, sagt Turbine-Trainer Bernd Schröder, dessen Frauen mit Bayer 04 Leverkusen, dem Hamburger SV und dem 1. FC Lok Leipzig von der Papierform her die leichteste Vorrunden-Gruppe haben (sie- he auch Termine). „In der Halle kann jeder jeden schlagen, und ich habe lieber schon in der Vorrunde schwere Gegner, um dadurch gut ins Turnier zu kommen“, meint Schröder. Ihr Comeback im Tor nach halbjähriger Verletzungspause erlebt Anna Felicitas Sarholz, während Bundesliga-Torjägerin Genoveva Anonma (15 Treffer) wegen einer Sehnenreizung im Knie verzichten muss. Ein Fragezeichen steht auch hinter dem Einsatz Viola Odebrechts, die sich noch mit einer Muskelzerrung im Oberschenkel herumplagt. „Ob sie wirklich spielen kann, müssen wir am Samstag sehen“, sagt ihr Coach, der an der Elbe wieder auf die stimmgewaltige Unterstützung der Turbine-Fans hofft. Nach dem Umzug 2009 von Bonn nach Magdeburg war Turbine dort stets Zuschauerliebling.
Obwohl seine Mannschaft nicht speziell in der Halle dafür trainierte, strebt Bernd Schröder auch in diesem Jahr möglichst das Endspiel an. „Dort ist dann alles möglich“, sagt er. Das Finale 2011 gewann Turbine mit 3:0 gegen Bayern München. In diesem Jahr kassiert der inoffizielle Deutsche Hallenmeister 5000 Euro, für Rang zwei gibt es 3000, für die beiden dritten Plätze je 1000 Euro.
Der Hallenpokal wird zudem ein Stelldichein vieler aktueller Nationalspielerinnen – auf dem Feld und bei Autogrammstunden ab 10.30 Uhr, für die auch Nationaltrainerin Silvia Neid avisiert ist. Laut DFB will sogar Anja Mittag, die in der Winterpause von Turbine zum WFC Malmö wechselte, in Magdeburg dabei sein.
Weltmeisterin Yuki Nagasato wird morgen ihre japanischen Teamkolleginnen Saki Kumagai (Frankfurt)und Kozue Ando (Duisburg) wiedersehen. Ob ihre Torjäger-Qualitäten wie in Jöllenbeck (vier Treffer) greifen, kann sie schon im Auftaktspiel Potsdams gegen Lok Leipzig um 10 Uhr zeigen. Im Bundesliga-Duell steuerte sie im Dezember drei Tore zum 7:0 in Leipzig bei. Bierfässchen werden in Magdeburg übrigens nicht vergeben. (mit R. H.)
Turbine beim DFB-Hallenpokal: Ann-Kathrin Berger, Anna Felicitas Sarholz; Jennifer Zietz, Kristin Demann, Babett Peter, Viola Odebrecht, Stefanie Draws, Patricia Hanebeck, Yuki Nagasato, Margrét Lára Vidarsdóttir, Isabel Kerschowski, Tabea Kemme.
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