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Landeshauptstadt: Rekordjahr für Potsdam-Tourismus TMB rechnet mit 850 000 Übernachtungen –

aber bei Marketingfirma ist das Geld knapp

Stand:

Potsdam wird immer beliebter bei Touristen: Mit 850 000 Übernachtungen rechnet Dieter Hütte, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH (TMB), in diesem Jahr. Das wären rund 62 000 mehr als im Jahr 2006 und damit eine Rekordzahl, sagte Hütte im jüngsten Hauptausschuss der Stadtverordneten am Mittwochabend. Dort stellte er den „Touristischen Marketingplan“ für das kommende Jahr vor. Erklärtes Ziel der Stadt ist es, 2010 eine Millionen Übernachtungen zu verbuchen. 2006 gab es 4943 Hotel- und Pensionsbetten.

Für die Touristen-Werbung zahlt die Stadt jährlich 357 900 Euro an die TMB-Tochter Potsdam Tourismus Service (PTS). Damit sei jedoch nur die „Basisfinanzierung“ gesichert, heißt es im Marketingplan. Mehr Geld für die Touristen-Werbung zu beschaffen, werde schwieriger. Allein die Mehrwertsteuererhöhung habe die Einnahmen sinken lassen – werde dies nicht ausgeglichen, müsse die PTS ihre Leistungen zusammenstreichen. Außerdem gehe die Zimmervermittlung im europaweiten Tourismus stetig zurück. Damit wird auch weniger Geld eingenommen. Um die Finanzlücke zu schließen, soll 2008 eine Marketingumlage für Tourismusunternehmen eingeführt werden, so der Plan. Vorgeschlagen hatten dies Potsdamer Hoteliers der Erfa-Gruppe. Sie zahlen bereits eine Werbe-Umlage an die PTS.

Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gemessen an der Besucherzahl waren 2006 das Schloss Sanssouci, das Neue Palais, Schloss Cecilienhof, der Filmpark Babelsberg, das Krongut Bornstedt und die Biosphäre. Jedoch mussten nahezu alle Attraktionen einen Rückgang der Gäste hinnehmen. Schloss Sanssouci besuchten 2006 insgesamt 319 773 Menschen, im Jahr davor waren es noch 325 580. Die Besucherzahl im Neuen Palaus sank von rund 243 000 auf 220 000, ins Schloss Cecilienhof kamen rund 179 000 statt zuvor 189 000 Menschen. Auch Filmpark (250 000 / 2006, 290 000 / 2005), Krongut (430 000 / 2006, 500 000 / 2005) und Biosphäre (130 000 / 2006, 169 000 / 2005) mussten Einbußen hinnehmen.

Hauptziel der Marketingplanung sei, das Niveau der Touristen-Angebote in Potsdam zu sichern und so mehr Besucher länger in die Stadt zu holen, heißt es in dem Konzept. Sie sollen verstärkt auch aus dem Ausland kommen – eine kontinuierliche Werbung in den Ländern, in denen Potsdam als Reiseziel besonders beliebt ist, sei aber wegen der Finanzlücke für die PTS nicht möglich. Insgesamt kamen 2006 11,5 Prozent der Übernachtungsgäste aus dem Ausland, die meisten aus Großbritannien, den USA und Frankreich. Seit 2001 habe sich die Zahl der ausländischen Touristen fast verdoppelt. Um sie besser zu informieren, will die PTS laut Hütte ab 2008 alle Werbebroschüren auf Deutsch und Englisch herausgeben. Weiter geben soll es die Potsdam Card, die Rabatte für Attraktionen und eine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel bietet. Sie kostet 12, mit Fahrkarte für die Zonen A, B und C 17 Euro und wurde dieses Jahr rund 10 000-mal verkauft, so Hütte. Erstmals soll 2008 die Saison mit einem Tourismustag im Januar oder Februar gestartet werden. Geworben werden soll dabei mit dem Jahresthema „Metropole und Provinz – Provinz und Metropole“. Im September ist als ein Saisonhöhepunkt ein „Brandenburger Kochfestival“ im Krongut geplant.

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