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Landeshauptstadt: Rennen für Spenden

6000 Euro bringen Schüler der Sportschule in diesem Jahr für Hilfsprojekte nach Mosambik

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Das Moskitonetz liegt schon bereit und die Impfungen hat er auch schon bekommen. Für Max Krause geht es am kommenden Freitag für drei Wochen ins südostafrikanische Mosambik. Zusammen mit sechs weiteren Schülern der Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ fliegt er dorthin. Die Potsdamer Schüler sammeln das Jahr über Spenden und unterstützen damit Hilfsprojekte für zwei Schulen und ein Kinderheim. Am gestrigen Freitag liefen die Schüler dann im Stadion am Luftschiffhafen ihre Runden. „Running for Help“ lautete das Motto, das seit letzten Jahr durch „Swimming for Help“ in der benachbarten Schwimmhalle ergänzt wird. Mehr als 200 Schüler beteiligten sich daran.

Das Helfen hat an der Sportschule nun schon seit elf Jahren Tradition. Seitdem gibt es die Partnerschaft mit einem Gymnasium in Matola. Das liegt in der Nähe der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Den ersten Kontakt stellte Lehrerin Evelyn Vollbrecht her, die das Land schon oft bereist hat und von 2005 bis 2007 auch dort lebte. „Es ist schön zu sehen, dass sich durch die Spenden vor Ort etwas zum Guten verändert“, erklärt die Lehrerin.

Damit ihre Schüler das auch sehen können, fliegt seit 2002 eine Gruppe mit nach Mosambik. So werden entweder die Spenden abgeliefert oder das Geld vor Ort investiert. In Matola wurde so über die Jahre dringend benötigtes Unterrichtsmaterial beschafft. Seit fünf Jahren kann sich die weiterführende Schule dank des Potsdamer Geldes einen Internetanschluss leisten. „Das ist eine Riesenschule. Dort gibt es 7000 Schüler. Anfangs hatten sie nur 50 Wörterbücher“, erinnert sich Vollbrecht. Durch die wiederholten Besuche ist eine Bindung entstanden. „Es wächst immer weiter“, so Vollbrecht. Mittlerweile unterstützt die Matola-Schule auch andere Hilfsprojekte in Mosambik.

Max und seine Mitschüler werden in diesem Jahr Material und Spenden im Wert von etwa 6000 Euro nach Mosambik bringen. Nervosität ist dem 18-Jährigen vor der langen Reise nicht anzumerken. Er ist eher neugierig auf das unbekannte Land und möchte helfen. „Wir wollen dort eine Fahrrad- und eine Nähwerkstatt einrichten“, erzählt Max. Werkzeug und Fahrradschläuche sind bereits da. In Matola werden dann Fahrräder gekauft und mit den Schülern das Reparieren geübt. „So möchten wir den Kindern dort ermöglichen, dass sie lange etwas von den Fahrrädern haben“, erklärt Max. Nach einer Woche geht es dann weiter in den nächsten Ort.

Im Küstenort Tofo im Norden des Landes wird seit ein paar Jahren auch eine Grundschule unterstützt. „Anfangs war es nur ein leerer Raum. Die Kinder saßen auf dem Fußboden“, sagt Evelyn Vollbrecht. Inzwischen gibt es Bänke und Tische und auch die ersten Computer. Natürlich müsse man dabei das richtige Maß finden, so Vollbrecht: „Wir wollen vermeiden, dass bei anderen Neid aufkommt.“ Die Schüler in Mosambik freuen sich jedes Jahr, wenn die Potsdamer kommen. „Sie singen und tanzen vor der Schule“, sagt Vollbrecht. Das neueste Projekt ist die Hilfe für ein Waisenhaus. Dafür wurden Matratzen angeschafft.

Dass die Hilfe gebraucht wird, bestätigte auch Firmino Macuacua. Er ist Sekretär der Botschaft Mosambiks in Berlin und war beim Startschuss für „Running for Help“ dabei. Er dankte den Schülern für das Spendensammeln. Dank der Potsdamer Spenden können die Schüler in seiner Heimat besser lernen.

In das Hilfsprojekt ist die ganze Sportschule eingebunden. Das ganze Jahr über wird das Thema fächerübergreifend behandelt. Die Schüler sprechen in ihrer Freizeit mögliche Spender an. Darunter sind viele kleine Geschäfte und Privatleute. Entweder spenden sie für das Mosambik-Projekt oder für die Sportschule selbst. Insgesamt kamen in diesem Jahr so 10 000 Euro zusammen.

Dass Potsdamer Schüler jedes Jahr selbst nach Mosambik kommen, sei auch für die Spender wichtig, sagt Vollbrecht. So bekommen sie eine Rückmeldung, ob die Spenden auch ankommen. Die Kosten für die Reise tragen die Schüler selbst, damit das Spendengeld komplett dem Hilfsprojekt zugutekommt.

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