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Mehr Raum. Eine Bühne, Ateliers und noch mehr soll hier unterkommen.

©  A. Klaer

Evangelische Grundschule Potsdam: Richtfest im Blauen Haus

Die Evangelische Grundschule Potsdam baut ein neues Schulgebäude für Kunst, Theater und Musik.

Stand:

Neben dem rotem und dem gelben Haus bekommt die Evangelische Grundschule Potsdam nun noch ein blaues Haus, das Platz für künstlerische und musische Tätigkeiten bietet. „Ein drittes Haus, das ist ein großer Schritt für die Schule“, sagte Jürgen Kraetzig, der Geschäftsführer der Hoffbauer-Gesellschaft, die den Bau des Gebäudes mit 1,5 Millionen Euro finanziert. Gestern wurde das Richtfest gefeiert. „Nun wird der Traum Wirklichkeit, in Stein und Holz gelegt“, so Kraetzig.

Die Schule hatte sich schon seit Langem mehr Platz gewünscht, ebenso einen „unterirdischen Bewegungsraum“ für den Sportunterricht, dieser konnte aber aufgrund der Auflagen im Baufeld nicht errichtet werden. Doch das Außengelände wird nun neu gestaltet, Bäume werden gepflanzt, der Schulhof wird gepflastert, denn die Kinder hatten kritisiert, dass dieser zu staubig sei. Er sähe aus, als sei die Schule pleite, hieß es. Im Sommer habe man sich wegen des Staubes und fehlendem Schatten nicht lange dort aufhalten.

Im Innern des Gebäudes, das noch an allen Seiten offen ist, sind Pläne angebracht, die das Bauvorhaben verbildlichen. „Es wird einen Schulhof geben, auf den wir stolz sein können,“ sagte Anke Völker, die Schulleiterin. Das Schulorchester spielte und der Chor sang. Und auch die Generalintendantin der Hoffbauer-Stiftung, Heilgard Asmus, verkündete noch ein paar Worte. „Hier soll Gottes Segen zu spüren sein. Bauen wir mit Gott, rechnen wir mit seiner Hilfe.“

Zum Schluss sagte der Zimmermann vom Giebel des Hauses seinen Richtspruch auf und zerschmetterte sein Wasserglas. Nach der Zeremonie gab es ein Büfett mit Schokoküssen und Brezeln, denn „geizig wollen wir nicht sein“, sagte Jürgen Kretzig. Im Mittelalter seien geizige Hausherren mit einer eingebauten Flasche im Dach gestraft worden. Über die Öffnung habe dann der Wind gestreift und im Haus habe man pausenlos das Heulen und Pfeifen gehört.

Musik- und Kunsträume gab es schon in den alten Gebäuden, doch es war nicht genug Platz. Nun können die frei werdenden Räume anders genutzt werden. Der 180 Quadratmeter große Saal, der im Erdgeschoss des blauen Hauses entsteht, ist gleichzeitig Versammlungsraum, Theaterbühne und Orchester-Probenraum. Im Alltag kann man ihn zudem in zwei Klassenräume aufteilen. Im Obergeschoss sollen Büroräume, Ateliers und eine Loggia entstehen. Garderoben sind im Keller. Im Gelben Haus sind die Erst- bis Drittklässler, im roten die Viertklässler.

Die Grundschule wird von der Hoffbauer-Stiftung betrieben, die insgesamt 40 Bildungseinrichtungen in Berlin und Brandenburg unterhält. Das monatliche Schulgeld reicht von 27 Eurobis 568 Euro – je nach Einkommen der Eltern. Die Schule ist bekannt für ihren musischen Schwerpunkt. Im September, mit Beginn des neuen Schuljahres, soll das neue Schulgebäude, das blaue Haus, fertig sein.

Emilie Brummel

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