Steine auf Bahngleise in Marquardt: Riskantes Spiel am Gleis wird untersucht
Fünf Kinder legten vor Kurzem Äste und Steine auf Zuggleise im Potsdamer Ortsteil Marquardt. Die Kinder stammen aus einem betreuten Wohnheim. Nun ist das Jugendamt mit dem Fall betraut.
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Potsdam - Unbeaufsichtigte Kinder aus einem eigentlich betreuten Wohnheim, die Steine auf Gleise der Deutschen Bahn legten: Nach diesem Vorfall vor mehr als einer Woche ist das Jugendamt mit dem Fall betraut. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN auf Nachfrage. Inzwischen habe die Aufarbeitung des Geschehens begonnen: „Das läuft aus unserer Sicht sehr gut.“
Gerade für Kinder besteht Lebensgefahr
Wie berichtet hatten am vorvergangenen Freitag fünf Kinder zwischen vier und zehn Jahren im Potsdamer Ortsteil Marquardt Äste und Steine auf Zuggleise gelegt. Zwei Züge fuhren über die Hindernisse. Zu Personen- oder Sachschäden kam es zwar nicht, dennoch ermittelt die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Bei dem Heim soll es sich nach Angaben aus Ermittlerkreisen um eine Einrichtung der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt handeln, die geistig beeinträchtigten Eltern ein Zusammenleben mit ihren Kindern ermöglicht. Die Kindergruppe hatte gegenüber der Bundespolizei bereits eingeräumt, die Steine auf die Gleise gelegt zu haben. Ein Betreuer war offenbar nicht zugegen. Die Behörde hatte in dem Zusammenhang eindringlich vor dem unberechtigten Betreten von Bahnanlagen gewarnt, gerade für Kinder bestehe in solchen Fällen Lebensgefahr – etwa durch die Sogwirkung von vorbeifahrenden Zügen oder durch scharfe herumfliegende Steinsplitter.
Brunzlow sagte, der Träger der Einrichtung habe den Vorfall von sich aus angezeigt und arbeite konstruktiv mit dem Jugendamt zusammen. Der Fall werde auch mithilfe von externen Beratern besprochen: „Zudem werden weitere Möglichkeiten der Prävention geprüft, um solche Dinge künftig zu vermeiden.“ Die Einrichtung liegt nach PNN-Informationen in der Nähe der Bahngleise.
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