Landeshauptstadt: Rotes Lichtband auf Augenhöhe
Glienicker Brücke wird zur Bambi-Gala in Licht getaucht/Kein Public Viewing
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Die Glienicker Brücke wird optisches Markenzeichen für die Bambi-Werbung der Stadt Potsdam. Gestern stellte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gemeinsam mit den Akteuren Knut Radowsky vom Nikolaisaal und Event-Designer Hans-Jürgen Deponte, die „Bambi-Installation“ vor, die das Bauwerk am 26. November, wenn in der Babelsberger Metropolis-Halle die goldenen Rehkitze verliehen werden, in eindrucksvolles Licht setzen soll. Die Wahl sei auf die Brücke gefallen, weil sie einerseits ein unverwechselbares Markenzeichen für Potsdam ist als auch als Symbol der Einheit gilt, sagte Potsdams Marketingleiterin Sigrid Sommer.
Geplant ist am 26. November die Brücke in türkisblaues und grünes Licht zu tauchen. Auf der Mitte der Brücke, wo bis vor 20 Jahren die Grenze zwischen West- Berlin und der DDR verlief, soll ein rotes Lichtband auf Augenhöhe die einstige Trennung visualisieren. Eine, inklusive des Sockels, vier Meter hohe Bambi-Silhouette aus Stahl wird die Prominenten auf der Glienicker Brücke begrüßen. Gebaut wird der Reh-Koloss vom Babelsberger Art Department, sagte Deponte. „Wir werden das Reh so ausrichten, dass bei der Fahrt über der Brücke die Figur genau in der Mitte der Bögen erscheint.“ Parallel zur Illuminierung der Brücke wird auch das Schloss Babelsberg angestrahlt.
Auch die Verleihung selbst soll im Licht des Mauerfalls stehen. So kündigte der Burda-Verlag an, drei „Stille Helden“ der Vorwendezeit für ihr Engagement zu ehren. Pfarrer Christoph Wonneberger rief die Leipziger Bürger 1989 von der Kanzel aus zum friedlichen Protest auf. Siegbert Schefke und Aram Radomski filmten die Menschenmassen der Montagsdemonstrationen und schleusten die Bilder in den Westen. Daneben stehen die kolumbianische Popsängerin Shakira für ihre Gesangsleistungen und ihr karitatives Engagement für Kinder in Kolumbien sowie die Box-Brüder Wladimir und Vitali Klitschko und der Bayern München-Manager Uli Hoeneß als Bambi-Preisträger bereits fest. Sie werden, wie alle rund 800 Gäste der Verleihung auf dem von Berlin zur Metropolis-Halle über die illuminierte Brücke fahren. „Für diese Aktion nehmen wir gern einen kleinen Umweg unserer Gäste in Kauf“, erklärte die stellvertretende Konzernsprecherin Susanne Bömmel gestern in Potsdam.
Mit der öffentlichen Inszenierung wolle man auch den Potsdamern das Gefühl geben, „dabei zu sein und Anteil zu haben am Bambi“, so Jakobs. Die Stadt stellt ferner rund 600 A2- und A 3-Plakate für Händler, Gastronomen, aber auch Privatleute kostenlos zur Verfügung, die auf die Verleihung hinweisen. Burda engagiert sich erstmals auch für die Bambi-Werbung vor Ort. Gemeinsam mit der Wall AG werden über 40 Werbe-Boards und 470 Posterflächen in Berlin und Potsdam für die Potsdamer Bambi-Verleihung werben, kündigte Bömmel an. Die stellvertretende Burda-Konzernsprecherin wies ferner daraufhin, dass es am Roten Teppich, der vor der Metropolis-Halle ausgerollt wird, „natürlich Platz für Potsdamer geben wird, die auf ankommende Stars warten wollen.“ In Anbetracht der erwarteten niedrigen Temperaturen werde es alkoholfreien Punsch und kleine Snacks zur Stärkung geben, versicherte Bömmel. Allerdings ist nun doch keine öffentliche Übertragung der Verleihung geplant, sagte Filmpark-Chef Friedhelm Schatz. „Der einzige Ort für Public Viewing wäre die Caligari-Halle gewesen.“ Die sei mit 400 Metern Entfernung aber zu weit von der Metropolis-Halle entfernt, um ein Aufeinandertreffen von Stars und Potsdamern zu ermöglichen, so Schatz. „Und nur eine Übertragung der Gala war uns nicht ausreichend.“ Kay Grimmer
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