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Das Ortseingangsschild des neuen Potsdamer Stadtteils Krampnitz.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Rückschlag für Krampnitz-Tram: Planervertrag ist gekündigt worden

Der Generalplanervertrag über die Tram-Erweiterung nach Krampnitz ist geplatzt. Der Verkehrsbetrieb spricht von Planungsfehlern und monatelangen Verzögerungen.

Stand:

Bei der Tram-Erweiterung nach Krampnitz gibt es erneut Probleme: Wie der Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) mitteilte, ist der Generalplanervertrag mit der Arge Obermeyer/Ramboll gekündigt worden und muss nun neu ausgeschrieben werden. Hintergrund ist offenbar Streit um Planungsfehler, Zeitverzüge und Geld. Zuerst hatte die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet.

Das besagte Unternehmen hatte eine genehmigungsfähige Planung für die verschiedenen Bauabschnitte erarbeiten sollen. Diese sollte Grundlage sein für die Beschlüsse in den seit 2023 laufenden Planfeststellungsverfahren.

Laut ViP gab es aber „zahlreiche signifikante Planungsfehler der Arge“. Der ViP spricht von Zeitverzügen von rund 1,5 Jahren. So habe die Arge, behauptet der ViP, vom Land geforderte Nachbesserungen zurückgewiesen, die Arbeit „temporär eingestellt“ und die Fortsetzung von Zahlungen des ViP abhängig gemacht.

1,5
Jahre Zeitverzug wirft der Verkehrsbetrieb der Planungsfirma vor.

Außerdem habe die Arge „mit Zeitdruck“ eine Bankbürgschaft über eine Million Euro gefordert. Der Verkehrsbetrieb habe wegen notwendiger Gremienbeschlüsse um Aufschub gebeten. Daraufhin habe die Arge den Vertrag am 10. Juli gekündigt, die Gegenkündigung erfolgte fünf Tage später.

Nun werde die Neuausschreibung vorbereitet, heißt es vom Verkehrsbetrieb. Trotz der Probleme befänden sich die Planfeststellungsverfahren in der Prüf- und Auslegungsphase.

Das neue Stadtviertel auf dem ehemaligen Kasernengelände im Potsdamer Norden ist Anfang August feierlich eröffnet worden: Noch wohnt dort zwar niemand, aber mit dem neuen Schuljahr kommende Woche startet das Gymnasium auf dem neuen Schulcampus im Quartier. Ende dieses Jahres sollen auch die ersten Bewohner in sanierte Kasernengebäude einziehen.

Die Zufahrt in das neue Quartier sowohl von der Bundesstraße 2 als auch vom Kreisverkehr in der Ketziner Straße für den Verkehr wurde bereits freigegeben. Die Buslinien 609 und 662 halten seit 4. August an zwei Haltestellen.

Krampnitz ist als autoarmes Quartier mit vergleichsweise wenig Parkflächen geplant worden. Der Tram-Ausbau hat sich allerdings bereits erheblich verzögert, unter anderem gab es Konflikte mit betroffenen Anwohnern. Auch die Kosten mussten nach oben korrigiert werden. Die ursprünglichen Pläne der Inbetriebnahme der Tram 2022 hatte das Rathaus 2019 aufgeben müssen. Zuletzt war von einer Fertigstellung 2029 die Rede. An diesem Fahrplan hängt auch die Entwicklung des Quartiers, in dem einmal bis zu 10.000 Menschen leben sollen: Solange keine Straßenbahn fährt, hat das Land nur einem Ausbau bis 5000 Einwohner zugestimmt.

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