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Bahnstreik: S-Bahn fährt im Notbetrieb
Bundesweit streiken ab Samstagnacht die Lokführer für 50 Stunden: Auch Potsdam ist betroffen
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Der Streik der Lokführer wird aller Wahrscheinlichkeit nach massive Auswirkungen auf Potsdam haben. Nicht nur die Regionalbahn, auch die S-Bahn ist von der Arbeitsniederlegung betroffen. Im laufenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn AG hatte die Lokführergewerkschaft GDL am Freitag einen 50-stündigen Streik von Samstag 2 Uhr bis Montagmorgen 4 Uhr angekündigt.
Die S-Bahn arbeitete am Freitag an einem Notfahrplan. Man gehe davon aus, dass die GDL trotz eines am Freitagnachmittag vorgelegten Angebots der Bahnführung an ihren Streikplänen festhalte, so S-Bahnsprecher Ingo Priegnitz. „Wir haben nichts anderes gehört.“ Genauere Angaben zu dem Notfahrplan konnte er am Freitag noch nicht machen. Die S-Bahn werde erst bei Streikbeginn genau wissen, wie viele S-Bahnfahrer zur Verfügung stehen, die keine Mitglieder in der GDL sind. Beim letzten Lokführerstreik am Mittwoch konnte die S-Bahn den beabsichtigten Notfahrplan nicht vollständig einhalten. So fuhren am Mittwochabend mehrere Stunden gar keine S-Bahnen aus Potsdam nach Berlin.
Sicher ist zudem, dass der Fahrplan der S-Bahn erheblich gestört wird, selbst wenn die Gewerkschaft den Streik noch kurzfristig absagt oder früher beendet. Grund ist die komplizierte Logistik besonders des S-Bahnbetriebs. Alle Züge müssen in der Betriebspause in die Werkstätten. Dort werden sie durchgecheckt, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden. Wegen des Streiks müsse die S-Bahn die Züge schon am Freitag an Positionen bringen, wo sie am Montag wieder starten können. Deshalb müsse der Fahrplan schon vor dem eigentlichen Streikbeginn in der Nacht zu Samstag ausgedünnt werden, so der Bahnsprecher.
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