Landeshauptstadt: Saison in Sanssouci
Audioguides für Neues Palais, Cecilienhof, Marmorpalais und Kammern / 30-köpfiges Parkbetreuer-Team
Stand:
Mit rund 70 000 Frühjahrsblühern begrüßen die Potsdamer Welterbeparks die Besucher zum Osterfest. Geöffnet sind dann neben den Hauptschlösser Schloss Charlottenhof, der Aussichtsturm des Orangerieschlosses und Schloss Babelsberg, deren Saison sonst erst im April oder Mai beginnt. Seit dem Vorjahr wachsen die Besucherzahlen wieder. Wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten diesen Trend weiter verstärken will, darüber sprachen die PNN mit Elvira Kühn, kommissarische Leiterin der Marketingabteilung, und ihrer Mitarbeiterin Silke Hollender.
Was sagen denn die Besucherzahlen im Winter?
Elvira Kühn: In die Potsdamer Schlösser kamen im Februar über 45 000 Besucher, das sind gut fünf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gruppentourismus wuchs sogar um ein Viertel. Besonderen Anteil daran besitzen Schülergruppen, die auf unsere erweiterten Angebote für Kinder und Jugendliche reagiert haben.
Was tun Sie, um diese erfreuliche Entwicklung fortzusetzen?
Elvira Kühn: Wo soll ich da anfangen? Im Schloss Sanssouci haben wir 2007 Audioguides in mehreren Sprachen eingeführt. Das Neue Palais, Schloss Cecilienhof, das Marmorpalais und die Neuen Kammern werden im April/Mai folgen. In Sanssouci werden stündlich wechselnd Gruppen und Individualbesucher eingelassen. Der Einzeltourist kann dann mit Hilfe der Audioführung in Ruhe das Schloss bis 18 Uhr besichtigen. Hinweisen möchte ich darauf, dass auch Schloss Babelsberg die Saison über täglich außer montags zugänglich ist. Die Zahl der Parkbetreuer, die auch um den freiwilligen Parkeintritt bitten, wird auf 30 erhöht. Wer am Ostersonntag seine Jahreskarte im Besucherzentrum kauft, erhält dazu ein duftiges und ein süßes Präsent.
Im Vorjahr ist die Zahl in- und ausländischer Besuchergruppen, so aus Italien, Griechenland und Spanien, deutlich gestiegen. Wie unterstützen Sie diesen Trend?
Elvira Kühn: Wir wollen die Teilnahme an nationalen und internationalen Messen und Workshops für Multiplikatoren, also Veranstalter und Anbieter, verstärken. Dabei kooperieren wir eng mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, der TMB Tourismus Marketing Brandenburg und der Berlin Tourismus Marketing.
Eine wichtige Rolle spielen gewiss auch die von der Stiftung angebotenen Veranstaltungen ...
Silke Hollender: Unsere Monatsprogramme sind randvoll von interessanten Angeboten. Um die Bedeutung der historischen Parks, deren Erholungsnutzung umstritten ist, stärker zu verdeutlichen, laden wir 2008 regelmäßig zu Gartentagen, zum Parkerlebnis unter dem Motto „Entdeckung der Langsamkeit“ und zu praktischen Anleitungen in der Gartenpflege ein. Zu den Veranstaltungen, mit denen wir auch ein überregionales Publikum erreichen wollen, zählt neben der Schlössernacht und den Musikfestspielen „La Pastorale a Sanssouci“, eine Inszenierung im Schlosstheater mit bukolischen Szenen, Musik unter anderem von König Friedrich II. und Graun, einer Führung durch das Neue Palais und einer kulinarischen Einstimmung. Zum Internationalen Museumstag am 18. Mai werden wir Behinderten spezielle Angebote unterbreiten, zum Unesco-Welterbetag den Parkbereich um die Orangerie vorstellen. Ab dem Sommer und zum Internationalen Denkmaltag im September rückt der Masterplan zur Sanierung und Restaurierung der Schlösser und Gärten in den Blickpunkt, der dank der Sonderzuwendungen des Bundes in Angriff genommen werden kann. Schwerpunkte werden Baustellenführungen an den Kolonnaden und im Neuen Palais, dort die erste am 25. Mai, sein. Hinweisen möchte ich außerdem auf die Ausstellungen.
Die diesjährige Hauptausstellung „Macht und Freundschaft Berlin - St. Petersburg 1800 - 1860“ wird im Berliner Gropiusbau gezeigt, für andere ist Schloss Charlottenburg der Schauplatz. Potsdam schneidet in den letzten Jahren immer schlechter ab.
Elvira Kühn: Angesichts der Potsdamer Programmfülle kann ich diesem Einwand nicht folgen. Für die teils sehr großformatigen Ausstellungsstücke in „Macht und Freundschaft“ hätte wir keinen Platz gehabt. Außerdem wollen wir die in Charlottenburg geschaffenen Möglichkeiten für Ausstellungen nutzen, zumal Berlin als Millionenstadt ein hohes Besucherpotenzial besitzt. Wir verstehen die historischen Schlösser und Gärten in Berlin und Potsdam als Einheit. Dies zeigt sich auch im Begleitprogramm von „Macht und Freundschaft“, das Veranstaltungen in der Russischen Kolonie Alexandrowka, in der Sanssouci-Orangerie und in der Skulpturenwerkstatt der Stiftung enthält, wo kostbare Malachitarbeiten für die Ausstellung restauriert worden sind.
Die Fragen stellte Erhart Hohenstein
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