Von Henri Kramer: Salzlieferung aus Bernburg
Mehr Unfälle, mehr ViP-Fahrgäste, mehr Schnee – aber auch mehr Streu-Nachschub beim Winterdienst
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Nachschub für die mit dem Winterdienst auf Potsdams Straßen betraute Stadtentsorgung (Step): Gestern erhielt das kommunale Unternehmen 26 Tonnen Streusalz von einer Lieferfirma aus Bernburg in Sachsen-Anhalt. Noch eine weitere Ladung wird für heute erwartet, sagte Step- Chef Enrico Munder den PNN. Trotz der Lieferung werde das Salz, das zum Schmelzen von Schnee und Eis auf Straßen verwendet wird, nur „sparsam“ verwendet – auch im Hinblick auf mögliches Blitz-Eis. Angesichts schwindenden Salzvorrats hatte die Step bereits am Wochenende angekündigt, nur noch „Risikobereiche“ zu behandeln, etwa im Umfeld von wichtigen Kreuzungen.
In der Nacht zum Montag hatte es erneut geschneit, die Schneedecke stieg laut dem Deutschen Wetterdienst von 25 auf bis zu 33 Zentimeter. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1893 lagen in Potsdam im Dezember bisher noch nie mehr als 23 Zentimeter Schnee. Entsprechend stellte sich die Situation gestern auf den Straßen dar: Augenscheinlich waren deutlich weniger Autos unterwegs als sonst und sie fuhren, weil selbst auf Hauptstraßen noch Schnee lag, entsprechend langsam. Die Polizei registrierte dennoch vermehrt Unfälle – bis 12 Uhr mittags elf an der Zahl. „In den meisten Fällen waren Autos beteiligt, deren Fahrer unaufmerksam, unter anderem beim Ausparken, Rückwärts- und Vorbeifahren waren“, sagte eine Polizeisprecherin. Insgesamt aber sei die Lage vergleichsweise ruhig, hieß es von der Polizei.
Auch der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat laut seinem Chef Martin Weis mit der Glätte zu kämpfen. Allerdings hielten sich die Ausfälle in Grenzen, die Fahrer der Busse und Trams würden der Witterung entsprechend vorsichtig fahren. Erfreulicher Nebeneffekt für Weis: „Wir haben im Moment spürbar mehr Fahrgäste.“ Dagegen ging es auf der S-Bahnlinie 7 zwischen Berlin und Potsdam auch gestern weiter nur im schleppenden 20-Minuten-Takt voran.
Keine Probleme mit dem Wetter hat der Kommunale Immobilienservice KIS, der die Gebäude und Liegenschaften der Landeshauptstadt betreut. Bis jetzt mache der Schnee auf den Dächern kein Handeln erforderlich, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann. Laut Einschätzung des KIS werde es erst problematisch, wenn der Pulverschnee auf den Dächern eine 75 Zentimeter hohe Schicht bilde – oder sich eine 20 Zentimeter hoher Block aus nassem Schnee entwickeln würde. Doch prinzipiell seien sowohl Schul- als auch Kitadächer in Potsdam sicher.
Heute wird vom Deutschen Wetterdienst zunächst kein neuer Schnee erwartet. Dafür wird es kalt, Temperaturen bis zu minus zehn Grad werden erwartet. Morgen soll es bei etwas weniger eisigen Temperaturen wieder Schnee geben. Und: Die Chancen auf weiße Weihnachten liegen nach Angaben von Meteorologen bei nahezu 100 Prozent.
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