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Auf dem RAW-Gelände soll im Herbst Baustart sein.

© Ottmar Winter

Stadtentwicklung: Sanierung der RAW-Halle beginnt

Baustart für den geplanten Neubau ist frühestens im Herbst. Auch ein Club für Konzerte ist geplant.

Potsdam - Der nächste Schritt für die Entwicklung des früheren Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) am Hauptbahnhof ist getan: Wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte sei die Baugenehmigung für die Sanierung der denkmalgeschützten Halle erteilt worden. Bisher wurden schon zahlreiche der teils beschädigten Dachfenster entfernt. Der Baustart für den Neubau des geplanten Innovations- und Digitalzentrum auf dem selben Areal soll hingegen frühestens im Herbst erfolgen. Laut Stefan Frerichs, dem Leiter der Wirtschaftsförderung Potsdam, werde der Bebauungsplan für das Projekt im Juni der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, danach komme er in die Ausschüsse, bevor es den Stadtverordneten final vorgelegt werde. „Das kann mindestens drei Monate dauern“, sagte Frerichs am Donnerstagabend bei einer Informationsveranstaltung zum Wirtschaftsstandort Potsdam. Frerichs rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Fertig wäre das Projekt also frühestens im Jahr 2023.

Büros, Cafés, ein Fitnesscenter und Möglichkeiten für Konzerte

Erste bauvorbereitende Maßnahmen haben bereits begonnen. Das bestehende Gebäude soll zu einem sogenannten „Creative Village“ umgebaut werden, in dem es neben Einzelhandel und Cafés auch ein Fitnesscenter und Möglichkeiten für Konzerte geben soll. Auch eine Tiefgarage für 100 Autos und ein Testlabor für 5G-Mobilfunktechnik ist geplant. In dem Bereich, wo sich der ehemalige Kaiserzug befand, soll ein Club für Konzerte und Musikveranstaltungen für bis zu 500 Gäste entstehen: „Da sollen die Potsdamer feiern und tanzen können“, bestätigte der Investorenvertreter Mirco Nauheimer auf Nachfrage der PNN. Zuletzt hatte die Märkische Allgemeine berichtet, in der Halle soll ein Nachtclub entstehen.

Neben der sanierten RAW-Halle soll ein großer, moderner Neubau mit Büro- und Gewerbeflächen entstehen, der für die Ansiedlung von IT-Unternehmen gedacht ist. 1000 bis 2000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen, so Frerichs. Das Projekt des lettischen Investors und Ölhändlers Michael Zeligman ist umstritten: Zum einen wurden die Ausmaße des Neubaus als überdimensioniert kritisiert; mittlerweile wurde der architektonische Entwurf, der ursprünglich noch eine Überbauung der RAW-Halle vorsah, jedoch leicht entschärft. Zum Anderen befürchten vor allem Anwohner steigende Mieten und Verdrängung, weshalb seit Bekanntwerden der Pläne schon mehrere Anwohnerversammlungen stattgefunden haben.

Stefan Frerichs leitet die Wirtschaftsförderung im Potsdamer Rathaus.
Stefan Frerichs leitet die Wirtschaftsförderung im Potsdamer Rathaus.

© Sebastian Gabsch

Frerichs betonte, dass er die Sorgen der Anwohner verstehen könne: „Es ist völlig legitim, dass darum gestritten wird.“ Das Projekt werde aber ohnehin noch die diversen Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung passieren. „Wir werden unseren Job sauber machen“, so Frerichs. Er erhoffe sich viel von dem geplanten IT- und Digitalstandort, insbesondere wegen der Nähe zur IT-Startup-Hochburg Berlin.

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