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Motiv Afrika. Die Fotos von Dominyk Lever (r.) sind erstmals zu sehen.

© M. Thomas

Neue Schau mit Fotos und Schmuck aus Afrika: Sansibars blaue Augen und Wildtiere

Potsdam - Drei Frauen, einst Kolleginnen in einer Firma, haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie wollen Kunst und Kunsthandwerk aus Ostafrika und Asien, speziell aus Tansania und dessen Teilstaat Sansibar in Europa bekannt machen und aus diesem Grund haben sie die Firma Mace gegründet, was übersetzt Muskatblüte heißt.

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Potsdam - Drei Frauen, einst Kolleginnen in einer Firma, haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie wollen Kunst und Kunsthandwerk aus Ostafrika und Asien, speziell aus Tansania und dessen Teilstaat Sansibar in Europa bekannt machen und aus diesem Grund haben sie die Firma Mace gegründet, was übersetzt Muskatblüte heißt. Auf Studienreisen durch Afrika haben sie das Potenzial des schwarzen Kontinents erkundet und sie wurden unter anderem auf der Insel Sansibar fündig. „Sansibar ist unsere jüngste Partnerstadt“, sagt die Potsdamerin Martina Löffler, „deshalb wollten wir in Potsdam als erstes ausstellen und suchen hier auch einen Firmenstandort.“ Am Samstag wurde im 3. Stock des Möbelhauses Design-Etagen die Präsentation von erlesenem Schmuck aus Sansibar eröffnet. Dazu werden Fotos von Dominyk Lever gezeigt, der in Afrika lebt und der den Kontinent sehr gut kennt.

Die drei, zu denen noch die Leipzigerin Theresa Kloss und Carmen Schmalfuss-Gross aus Havelsee bei Brandenburg gehören, können mit einer Reihe von Exponaten aufwarten, die es erstmalig in Deutschland zu sehen und zu kaufen gibt. Dazu gehört der von der Familie Elias in Silber gefasste Edelstein Tansanit. Familie Elias stellt bereits in der vierten Generation Schmuck her, der perfekt gearbeitet ist, allerdings auch seinen Preis hat. Der Tansanit, der auf den Betrachter wie ein tiefblaues Auge wirkt, ist aber auch für die Firma Elias neu. Der Edelstein wird erst seit 1963 gefördert und kommt höchst selten vor. „Tausendmal seltener als ein Diamant“, verkündet Löffler stolz ihre Entdeckung. Sie ist der Meinung, dass Afrikas Künstlern und dem Kunsthandwerk oft Unrecht getan wird, weil es auf Folklore und für den Tourismus gängige Produkte reduziert wird. Dabei schlummere dort ein viel größeres Potenzial an künstlerischen und handwerklichen Fertigkeiten. Die drei Frauen wollen sich in Sansibar auch sozial engagieren und der von einer Australierin gegründeten Schule einen Bus spendieren.

Potsdams Stadtverwaltung zeigte wenig Interesse an der Ausstellung

Bei der angestrebten und bereits auch gezeigten Qualität des Angebots waren die drei Newcomerinnen in den Design-Etagen gerade richtig aufgehoben. Trotz der Städtepartnerschaft Potsdam-Sansibar hatte Potsdams Stadtverwaltung wenig Interesse an der Ausstellung gezeigt. Erst der Chef der Design-Etagen bot ihr ein Domizil. Und so kann man noch bis zum 10. März die Exponate und die Fotos Levers in der Posthofstraße bewundern.

Der 43-jährige Dominyk Lever wurde in Sambia geboren, zog dann mit seinen Eltern durch die Welt, lebte in Indien und ging mit 23 Jahren nach Afrika zurück. Heute führt er Fotosafaris und ist Fotograf in eigener Sache. Bei seiner Arbeit hat er die Menschen in ihrem Alltag, aber auch bei Stammesritualen begleitet, hat sich Zeit genommen, um sie in scheinbar unbeobachteten Momenten festzuhalten. Aber auch den Tieren, selbst den wildesten, kommt Lever sehr nahe. Beim Porträt des Löwen habe man sich in die Augen geschaut, sagt er und lacht. Hinter vielen Bildern stecke eine eigene Geschichte, erzählt er. So habe er das Giraffenbaby und seine Mama gerade in dem Augenblick erwischt, als sich das Kind auf seine staksigen Beine gestellt habe, aber immer noch mit der Mutter durch die Nabelschnur verbunden gewesen sei. Lever zollt der Natur Respekt, vermittelt ihre Schönheit und Weite, fasst sie aber auch zu Mosaiken zusammen. Und das alles in technischer Perfektion. Der Fotograf zeigt in Deutschland seine erste Ausstellung.

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