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Landeshauptstadt: Sanssouci in der Dortustraße

Das neue Ortskuratorium der Stiftung Denkmalschutz will den „Rokokosaal“ der Dortuschule restaurieren

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Innenstadt – In Potsdam gibt es ein Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Unter Vorsitz von Hans-Joachim Giersberg, der bis 2001 Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten war, hat sich ein siebenköpfiges Gremium gebildet. Ziel seiner ehrenamtlichen Arbeit sei die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalpflege bei der Spendenwerbung, erklärte Giersberg gestern vor Pressevertretern im „Rokokosaal“ der Dortuschule.

In die Grundschule hatte Giersberg nicht von ungefähr eingeladen: Denn der blumig geschmückte Raum im Erdgeschoss ist das erste Projekt des Kuratoriums, so Giersberg, selbst ehemaliger Dortuschüler. Der Saal, der laut Giersberg von Dekorateuren des Schlosses Sanssouci gestaltet wurde, sei einzigartig in Potsdam. Zum 150-jährigen Schuljubiläum im Jahr 2010 soll er renoviert und für Kulturveranstaltungen nutzbar sein.

Erste Schritte auf dem Weg dahin sind bereits gegangen: Mit Mitteln der Denkmalstiftung, der Stadt und des Infrastrukturministeriums seien die Fußböden erneuert und Heizungen eingebaut worden, wie Giersberg erklärte. Der Förderverein der Dortuschule spendierte außerdem einen böhmischen Kronleuchter. Trotzdem rechnet Giersberg mit einem Bedarf von „25 000 bis 30 000 Euro“ – für eine Minimalvariante, bei der Fenster, Türen, die Holzvertäfelung und die Wände der beiden Räume – Saal und Vorzimmer – restauriert werden können. Denkbar sei aber auch eine „Kür“ für 100 000 bis 150 000 Euro, wie Tom Zimmermann, Restaurator und Mitglied des Fördervereins Dortuschule, sagte. Damit könnten die Blumenreliefs an Decke und Wänden denkmalgerecht restauriert werden.

Eine erste Benefizveranstaltung sei am Freitag, dem 25. April, geplant, so Giersberg.

Heidi Gerber, Leiterin der Potsdamer Außenstelle der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, begrüßte das neue Ortskuratorium. Es sei das erste in Brandenburg. Bundesweit gebe es 65. Die Denkmalschutzstiftung finanziert sich als private Stiftung aus Privatspenden und Mitteln der Lotterie „Glücksspirale“. In Potsdam habe die Stiftung bereits sechs Millionen Euro investiert. Unterstützt wurde damit unter anderem die Renovierung des Großen Refraktors. Auch die Einrichtung des Hedwig-Bollhagen-Museums in der Elfleinstraße wird von einer Treuhandstiftung der Denkmalstiftung getragen. Das Kuratorium werde sich jedoch zunächst auf den „Rokokosaal“ beschränken, betonte Giersberg. Jana Haase

Am Freitag wird Hans-Joachim Giersberg vor Ort, Dortustraße 28/29, über den Rokokosaal berichten. Historiker Ernst Hinrichs liest aus Briefen von Fontane und Storm. Beginn: 19 Uhr. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

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