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Landeshauptstadt: Sanssoucis Mühle runderneuert Mühlenvereinigung: Dank an Kamm-Spender

Sanssouci - Vielleicht ist sie die meistfotografierte Mühle der Welt. Das jedenfalls vermutete Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) am Samstag bei der feierlichen Wiedereinweihung der Historischen Mühle von Sanssouci.

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Sanssouci - Vielleicht ist sie die meistfotografierte Mühle der Welt. Das jedenfalls vermutete Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) am Samstag bei der feierlichen Wiedereinweihung der Historischen Mühle von Sanssouci. In den letzten Monaten war das Mahlwerk des imposanten Baus generalüberholt worden. Knapp 10 000 Euro hat die Reparatur gekostet, sagte Mühlenchef Torsten Rüdinger von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg, die die Mühle im Auftrag der Schlösserstiftung betreibt. Mit dem Slogan „Neue Kämme braucht das Rad“ hatte die Mühlenvereinigung zuvor um Paten für das Projekt geworben. Gegen eine Spende von 50 Euro konnten Bürger oder Firmen die Patenschaft für einen Kamm übernehmen. Mit Haaren oder gar der Frisur der Spender haben diese Kämme allerdings nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um die Zähne eines Antriebsrades der Mühle. Am Samstag konnten sich die Kamm-Paten nun davon überzeugen, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat. Das zentrale Antriebsrad der Mühle, genannt Stirnrad, drehte – ausgestattet mit 108 neuen Kämmen – seine Runden über den Köpfen der Spender.

Die alten Kämme waren in die Jahre gekommen. Das habe heftige Vibrationen der Mühle zur Folge gehabt, sagte der heutige Müller von Sanssouci, Frederic Schüler. „Unerträglich laut“ sei es gewesen. Man habe sich anschreien müssen, wenn man während der Arbeit reden wollte, erzählt Schüler. Der exklusive Arbeitsplatz des Müllers ist nun wesentlich ruhiger. Die Spender bekamen als Dank für ihre „Lärmschutzspende“ den jeweiligen hölzernen Vorgänger ihres nummerierten „Patenkindes“ von Mühlenchef Rüdinger überreicht. Die neuen Kämme sind ebenfalls aus Holz.

Auch andere Teile des Mahlwerks wurden erneuert. Demnächst sollen noch zwei metallene Kegelräder eingebaut werden, die eigentlich aus der vor Jahrzehnten abgebrannten Drewitzer Bockwindmühle stammten, berichtet Rüdinger.

Heidrun Liepe von der Schlösserstiftung freute sich angesichts der zahlreichen Kamm-Paten, „dass es so viele Freunde der Mühle gibt“. Sie gab einen kleinen Ausblick auf die anstehenden Veränderungen im Umfeld der historischen Mühle. Die Stiftung wolle das Areal „in eine neue Qualität“ bringen. Die gastronomische Versorgung werde sich verbessern. Von der Mühlenvereinigung war zu erfahren, dass in die Wagenremise unweit der Mühle Gastronomie einziehen werde. Holger Catenhusen

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