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Landeshauptstadt: „Schaustelle“ der DDR- Alltagskultur

Dokumentationszentrum in Eisenhüttenstadt will Potsdam-Ableger

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Potsdam/Eisenhüttenstadt - Das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt sucht in Potsdam nach Möglichkeiten, eine Zweigstelle zu eröffnen. Dies bestätigte der Leiter des Dokumentationszentrums, Andreas Ludwig, gestern den PNN. „Wir sind auf der Ideensuche“, sagte Ludwig. Dabei wird die Einrichtung durch das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) unterstützt. Die Ausstellung des Dokumentationszentrums ist zehn Jahre alt und muss überarbeitet werden“, erklärte Dr. Irmgard Zündorf vom ZZF. Ein Konzept enthalte auch die Idee einer „Schaustelle“ in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Touristisch sei Eisenhüttenstadt sehr abgelegen. Es gebe für das Vorhaben eine Arbeitsgruppe unter Teilnahme von ZZF-Forschern. Das Konzept sei Teil eines Antrages zur weiteren Förderung des Dokumentationszentrums durch das Land Brandenburg.

Bereits in der Vergangenheit hatte ZZF-Direktor Prof. Martin Sabrow ein Forum für Alltagskultur der DDR in Potsdam vorgeschlagen. Dafür sollten Teile des Rechenzentrums in der Breiten Straße erhalten werden. Am Wochenende hatte Ellen Chwolik-Lanfermann (FDP) die Stadt- und Landesbibliothek als Standort für die Zweigstelle in die Diskussion eingebracht. Aufgrund von Mehrkosten bei der Bibliothekssanierung muss die Bibliothek ihren Bücherbestand verringern, damit der Kommunale Immobilien Service (KIS) eine Etage untervermieten kann (PNN berichteten). Prof. Sabrow ließ gestern mitteilen, der Bibliotheks-Vorschlag sei aus Sicht der Touristen reizvoll, befinde sich die Bibliothek doch zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt. Inhaltlich sei jedoch das Rechenzentrum wegen der Nachbarschaft zur künftigen Garnisonkirche spannender. Dr. Irmgard Zündorf zufolge sei auch der Erhalt von Teilen der Fachhochschule für eine Schaustelle des renommierten Dokumentationszentrums diskutiert worden. Dokumentationszentrums-Leiter Ludwig sagte, auch das ehemalige Café Minsk auf dem Brauhausberg sei ihm als möglichen Standort „aufgefallen“. Voraussetzung für einen Potsdamer Ableger ist es jedoch, eine Förderung für das Projekt einzuwerben: „Wir wissen immer erst am 20. Dezember eines Jahres, ob wir schwarze oder rote Zahlen schreiben werden“, so der Leiter des Dokumentationszentrums.

Potsdams CDU-Vize Steeven Bretz nannte den Vorschlag von Ellen Chwolik-Lanfermann „sympathisch“ – wenn auch das Vorhaben, die Bibliothek zu verkleinern, „nicht gut“ sei. „Wir sind für alle Ideen offen“, erklärte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller. Doch zunächst müsse die Revision des Bücherbestandes abgeschlossen sein. Erst dann sei klar, ob tatsächlich eine ganze Etage untervermietet werden kann. Guido Berg

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