Landeshauptstadt: Schmarje zum Vorsitzenden des Behindertenbeirats gewählt
Konstituierende Sitzung des neuen Behindertenbeirats / Einer der Schwerpunkte: Barrierefreiheit
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Waldstadt II - Auf seiner konstituierenden Sitzung hat der neue Behindertenbeirat gestern einen Vorsitzenden gewählt. Die neun Beiratsmitglieder einigten sich ohne Gegenstimmen auf den 66-jährigen Jan-Peter Schmarje. Seine Stellvertreter sind Harald Haase und Andreas König.
Vorsitzender Jan-Peter Schmarje hat vierzig Jahre in den Babelsberger Defa-Studios gearbeitet und war nach der Wende dort Betriebsratsvorsitzender. Er hat umfangreiche Erfahrungen in der Arbeit mit Behinderten, besonders mit Gehörlosen. Er betreut seinen 41-jährigen behinderten Sohn. Seit einem Jahr Rentner, arbeitet er unter anderem als ehrenamtlicher Arbeitsrichter am Landesarbeitsgericht Brandenburg.
Schmarje tritt die Nachfolge von Eberhard Beber an, der die letzten drei Jahre als Vorsitzender gearbeitet hat. Der Behindertenbeauftragte der Stadt, Karsten Häschel, dankte Beber und dessen Team für die geleistete Arbeit. Beber war auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl des Behindertenbeirats am 28. April angetreten, arbeitet aber weiter beratend mit.
Neben den bereits Genannten gehören dem Behindertenbeirat folgende Mitglieder an: Kerstin Beyer, Christine Borchert, Jan Krech, Hannelore Mehls, Gerlinde Reich und Stephanie Seidel. Eine Besonderheit: Die blinde Stephanie Seidel hat sich als Protokollführerin für die Sitzungen des Behindertenbeirats bereit erklärt. Das Gremium vertritt die Interessen von zirka 20 000 behinderten Menschen in der Stadt Potsdam.
Karsten Häschel verwies darauf, dass Die Amtszeit des Beirates viereinhalb Jahre beträgt. „Ich hoffe, dass wir es in dieser Zeit geschafft haben, die Stadt Potsdam barrierefrei zu machen“, sagte er. Zur Unterstützung und Kontrolle dieses Vorhabens gibt es im Behindertenbeirat unter anderem die „Arbeitsgemeinschaft Barcelona“. Die Stadt Potsdam hatte die Barcelona-Erklärung unterschrieben und sich damit verpflichtet, die Stadt barrierefrei zu machen. Die AG veranstaltet regelmäßig Ortsbegehungen, um die Barrierefreiheit zu prüfen und Vorschläge zu unterbreiten. So berücksichtigte die Verwaltung die Vorstellungen des Behindertenbeirates an den Tram-Haltestellen Hauptbahnhof und Humboldtbrücke. Nächster Begehungstermin ist die Metropolis-Halle in Babelsberg. Günter Schenke
Günter Schenke
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