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Landeshauptstadt: Schön soft

Chris de Burgh sang bei Kellermann – und nahm den „Brunello“ mit

Stand:

Chris de Burgh sang bei Kellermann – und nahm den „Brunello“ mit Potsdam? Im Mund von Chris de Burgh wird sich der Name der brandenburgischen Landeshauptstadt mit einem wohlig weichen Weingeschmack vermischen. Die Flasche „Brunello di Montacino“ nämlich, die Villa Kellermann-Wirt Maximilian Dreier dem Künstler in die Kaminzimmer-Garderobe gestellt hatte, ließ der sich kurzerhand für Zuhause einpacken. Eine knappe Stunde hatte der Softrocker aus Irland am Samstagnachmittag in dem italienischen Restaurant mit leicht marodem Charme auf der improvisierten Bühne gestanden und 70 ausgewählten Gästen seine neue CD „Road to Freedom“ vorgestellt. Ein wenig unwirklich erschien der kleine Mann mit der großen Stimme dort vor der Kulisse des leicht überfrorenen Heiligen Sees, gekleidet in Jeans und hellblauem Hemd und wie gewohnt unfrisiert. Abwechselnd an Flügel und Gitarre begleitete er sich selbst, was seinen neuen Songs noch deutlicher die Atmosphäre des Handgemachten verlieh. Die vor allem weiblichen Verehrerinnen der Sängers waren spätestens beim Klassiker „Lady in Red“ verzaubert von der samtweichen und doch kraftvollen Stimme des Iren, der den Beifall fast verlegen mit kleinen Verbeugungen und ins Mikro gehauchtem „Dankeschön“ hinnahm. Ernsthaft erzählte Chris de Burgh von seinen Liedern, wie von „Five Past Dreams“, als Fortsetzung von „Lady in Red“ gedacht. Jahrelang habe er sich Gedanken gemacht, was das Paar, das in seinem Song wieder zueinander findet, an diesem Abend noch getan hat: „Haben sie sich leidenschaftlich geliebt?“ Nein. Sie haben, so singt Chris de Burgh, leidenschaftlich miteinander getanzt. Etwas anderes wäre für einen De Burgh-Song auch kaum denkbar. Aber genau das ist das Schöne daran. S. Schicketanz

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