Kommentar über Umgang mit Flüchtlingen in Potsdam: Schritt für Schritt
Potsdam - Die Flüchtlingskrise verlangt von Potsdam große Anstrengungen. Innerhalb weniger Woche werden neue Unterkünfte eingerichtet und Notvarianten vorbereitet, die wie im Fall Groß Glienicke eigentlich so ungünstig und abgelegen liegen, dass sie mit dem viel gelobten Integrationskonzept der Landeshauptstadt kaum vereinbar scheinen.
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Potsdam - Die Flüchtlingskrise verlangt von Potsdam große Anstrengungen. Innerhalb weniger Woche werden neue Unterkünfte eingerichtet und Notvarianten vorbereitet, die wie im Fall Groß Glienicke eigentlich so ungünstig und abgelegen liegen, dass sie mit dem viel gelobten Integrationskonzept der Landeshauptstadt kaum vereinbar scheinen. Wie sich die Zeiten ändern: Noch im April hatte Potsdam – wohl zu früh – mögliche weitere potenzielle Standorte für Flüchtlingsunterkünfte am Luftschiffhafen oder auf Hermannswerder aufgegeben. Doch Fehler bei einer solchen Kraftanstrengung sind wohl unvermeidlich. Und daher ist es richtig, dass sich die Politik dem Thema mit oberster Priorität annimmt – selbst ein neuer Fachausschuss der Stadtverordnetenversammlung ist im Gespräch, eine neue Task-Force bereits gegründet. Hunderte Flüchtlinge werden das schnell wachsende Potsdam weiter und schneller verändern.
Das birgt viele Chancen – aber auch Risiken. Beides muss offen benannt, den Bürgern erklärt werden. Damit die Integration gelingen kann, müssen Politik und Stadtgesellschaft die Entwicklung genau beobachten. Bisher hat vieles gut geklappt, Geld und vor allem der Willen zu einer herzlichen Willkommenskultur waren vorhanden. Das lässt hoffen. Doch es gibt auch noch Mängel: Eine zentrale Sammelstelle für Spendenwillige gibt es immer noch nicht – zumindest einen ersten Prüfauftrag für so ein sinnvolles Instrument haben die Stadtverordneten am Mittwochabend auch beschlossen. Die große Lösung gibt es ohnehin nicht: Das Flüchtlingsdrama lässt sich nur Schritt für Schritt bewältigen.
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