
© Andreas Klaer
Stadtverwaltung sucht Ersatzfläche für Sportplatz: Schule an der Sandscholle
Babelsberg/Teltower Vorstadt – Bei der Suche nach neuen Schulstandorten im rasant wachsenden Potsdam zeichnet sich für Babelsberg eine Lösung ab. Wie Stadtsprecherin Christine Homann am Freitag auf Anfrage bestätigte, ist für eine in dem Kiez dringend benötigte Grundschule die Sandscholle der „favorisierte Standort“ – es geht um den dortigen Rasenfußballplatz, neben dem sich eine weitere Kunstrasenfläche befindet.
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Babelsberg/Teltower Vorstadt – Bei der Suche nach neuen Schulstandorten im rasant wachsenden Potsdam zeichnet sich für Babelsberg eine Lösung ab. Wie Stadtsprecherin Christine Homann am Freitag auf Anfrage bestätigte, ist für eine in dem Kiez dringend benötigte Grundschule die Sandscholle der „favorisierte Standort“ – es geht um den dortigen Rasenfußballplatz, neben dem sich eine weitere Kunstrasenfläche befindet. „Allerdings sind hier noch nicht alle Bedingungen und Voraussetzungen geprüft.“ So müsse ein Ersatzstandort gefunden werden. „Dazu werden derzeit noch mehrere Grundstücke geprüft, unter anderem am Horstweg.“ Ergebnisse würden Mitte des Jahres erwartet, sagte Homann weiter.
Der Standort Sandscholle wird von zahlreichen Vereinen als Trainings- und Spielfläche genutzt, etwa vom SV Babelsberg 03 und von Concordia Nowawes. Concordia-Chef Alexander Kallenbach machte auf PNN-Anfrage deutlich, dass speziell der geplante Ersatzstandort an den Nuthewiesen am Horstweg kritisch sei – weil er eben nicht direkt im Einzugsgebiet von Babelsberg liege. Der Chef des Bildungsausschusses der Stadtverordneten, Clemens Viehrig (CDU), sagte, nur mit einem neuen Sportplatz im Bereich Babelsberg könne die Sandscholle beschnitten werden. Allerdings könne die Ausweichfläche für den Sport auch ein Zugewinn sein – wenn ein neuer Kunstrasenplatz geschaffen werde, auf dem öfter als auf einem normalen Rasen trainiert werden kann. „Zudem sollte der neue Platz mit einer zusätzlichen kleinen Trainingsfläche entwickelt werden“, forderte Viehrig.
Schon zuletzt hatten die Stadtverordneten beschlossen, dass für Babelsberg ab September übergangsweise die Grundschule am Humboldtring von zwei auf vier Züge erweitert wird. Weil dafür der Platz nicht reicht, wird neben der Schule für rund sechs Jahre eine Containeranlage mit Unterrichtsräumen errichtet.
Eine neue Grundschule wird ebenso für die Teltower Vorstadt benötigt: Hier ist eine Fläche neben dem Humboldt-Gymnasium in der Heinrich-Mann-Allee die favorisierte Lösung, wie Stadtsprecherin Homann sagte: „Dafür werden derzeit insgesamt zwölf Varianten näher geprüft.“ Unter anderem müssten noch Grundstücksfragen geklärt werden, weil nicht alle Flächen im Umfeld der Schule im Eigentum der Stadt seien. Viehrig sagte, er finde den Standort „nicht unattraktiv“. Wichtig sei für ihn, dass bereits bestehende Strukturen wie die Sporthalle oder das Rollsportfeld in die Planungen integriert würden.
Kritik kam dagegen von den Linken. Deren Bildungsexperte Stefan Wollenberg sagte, die bisher von der Verwaltung präsentierten Entwürfe – „mit zwei separaten Grundstücksteilen und einer extrem knappen Gesamtfläche“ – seien nicht überzeugend. Er kritisierte, die Verwaltung klammere bewusst Flächen aus der Betrachtung aus, weil für diese bereits Wohnbauplanungen existieren: „Das aber kann angesichts der Engpässe in der Schul- und Kitaversorgung keine angemessene Antwort mehr sein.“ Homann wies das zurück. Es sei eine parallele Planung von Schule und Wohnbau möglich. Für die Anordnung von Schule, Hort, Freiflächen und Sportanlagen würden immer die Raumbedarfsempfehlungen des Bildungsministeriums zugrunde gelegt, betonte Homann. Dagegen sagte Wollenberg: „Wir wären klug beraten, an den künftigen Grundschulstandorten von vornherein Reserven einzukalkulieren – nicht nur für ein möglicherweise stärker als erwartet ausfallendes Bevölkerungswachstum, sondern auch für zusätzlich anfallende Herausforderungen.“
Weitere Standortdebatten werden folgen. Denn wegen des Bevölkerungswachstums wird auch für den Sekundarbereich geprüft, ob langfristig eine zusätzliche weiterführende Schule notwendig sein wird. „Nach jetziger Einschätzung würde das frühestens einen Zeitraum nach 2020 betreffen“, sagte Homann. Konkrete Kostenschätzungen nannte sie noch nicht. Allerdings geht man im Rathaus nach PNN-Informationen von 80 bis 100 Millionen Euro aus, die für zusätzliche Schulen aufgewendet werden müssten (PNN berichteten). Über alle Planungen sollen die Stadtverordneten am 27. April im Hauptausschuss informiert werden.
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