Landeshauptstadt: Schule ohne Konzept
Eltern sollen Ideen für neue Bornimer Grundschule einbringen. Offene Fragen zur Verkehrssicherheit
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Bornim - Der Haupteingang der zukünftigen Grundschule in Bornim wird an der stark befahrenen Potsdamer Straße liegen. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, werden über die Bundesstraße an das Schulgelände heranfahren müssen. Dies ist baubedingt nicht anders möglich, da die Schule von der nördlichen Seite nur über eine verkehrsberuhigte Wohnstraße zu erreichen ist, erklärte der Werkleiter des Kommunalen Immobilienservice (KIS), Bernd Richter, am Mittwoch vor rund 150 Anwohnern auf einer Info-Veranstaltung. Auf Nachfrage vieler Eltern versicherte er jedoch, dass man bemüht sei, den Übergang vor der Schule sicher zu machen.
Nächste Woche findet zu diesem Thema eine Beratung der Stadtverwaltung statt. Derzeit erarbeiten sechs Architekturbüros Entwürfe für den Schulneubau, bei denen auch auf die sichere Gestaltung des Eingangsbereiches Wert gelegt werde, so Richter. Anfang Mai steht fest, wer den Zuschlag erhält. Noch ist unklar, ob der auf dem Grundstück vorhandene Spielplatz erhalten bleibt oder versetzt wird. Obwohl im Zuge des Neubaus auch eine neue Turnhalle entstehen wird, werde eine bereits bestehende, kleine Turnhalle auf dem Gelände voraussichtlich stehen bleiben, so Richter.
Eröffnen wird die neue Schule erst 2018, ein Jahr später als geplant. Den ursprünglichen Termin habe man aufgrund von Verzögerungen beim Genehmigungsverfahren nicht mehr einhalten können, sagte Richter. Bis dahin müssen die Kinder in zweistöckigen Container-Modulen mit neun Klassenräumen und zwei Gruppenräumen unterrichtet werden, wo auch der Hort untergebracht sein wird. Im Sommer wird die Schule mit zwei Lehrern und ein bis zwei Klassen starten. Die Frist für Anmeldungen ist der 11. März.
Da in den Containern keine Küche vorhanden ist, wird die Mittagsverpflegung warm angeliefert werden. Gegessen werden soll laut Robert Werner vom Fachbereich Bildung und Sport entweder im benachbarten Bürgerhaus oder in den Containern selbst. Im Hort, der vom Internationalen Bund betrieben werden wird, wird es zudem Frühstück geben.
Zum Schulkonzept sagte die künftige Leiterin Heike Bülow, derzeit Lehrerin in der Weidenhof-Grundschule: „Es gibt noch kein Konzept, aber das ist eine ganz große Chance für uns. Sie sind gefordert, sich von Anfang an mit uns an einen Tisch zu setzen und ihre Ideen einzubringen.“ Sogenannte Flexklassen werde es aber nicht geben, versicherte die Schulrätin Bettina Böttche.
Einige Eltern äußerten leichte Kritik, weil es in der Grundschule keinen Englisch-Unterricht ab der ersten Klasse geben wird, sondern nur ein Angebot namens „Begegnungssprache“, bei dem die Kinder spielerisch mit verschiedenen Fremdsprachen in Kontakt kommen. „Es wäre toll, wenn es zumindest im Hort noch ein englischsprachiges Angebot geben würde, weil in vielen Bornimer Kitas englischsprachige Erzieher arbeiten“, sagte eine Anwohnerin. Erik Wenk
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