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Landeshauptstadt: Schüler helfen bei GZSZ oder im Papierwerk

Sieben Potsdamer Schulen beteiligten sich gestern beim bundesweiten Sozialen Tag

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Babelsberg – Statt Papier zu beschreiben, konnten gestern zwölf Kinder aus der Grundschule „Bruno H. Bürgel“ direkt nachvollziehen, wie alte Blätter und Seiten wiederverwertet werden – und dabei im Geltower Papierwerk drei Stunden gegen Lohn für einen guten Zweck mitarbeiten. 180 Euro haben sie dabei nach Angaben der Projektleiter Michaela Jüngling und Bodo Kielis für das Sortieren von Papier und Wegbringen von Müll verdient. Das Geld spenden sie einem Schulbau im afrikanischen Burundi. Neben den Grundschülern arbeiteten gestern Jugendliche aus sechs weiteren Schulen Potsdams in verschiedenen Branchen – um beim Sozialen Tag für die „Aktion Tagwerk“ Geld für die Schulbaustelle zu sammeln.

Der Soziale Tag wurde 1998 das erste Mal in Schleswig-Holstein durchgeführt. Dieses Jahr wurde er erstmalig in Kooperation der Vereine „Aktion Tagwerk“ und „Schüler Helfen Leben“ bundesweit organisiert. Ziel ist es, Firmen für einen Tag zu bewegen, Schüler einzustellen – der Lohn wird dann gespendet. In Brandenburg beteiligten sich dabei gestern rund 12 000 Schüler aus 81 Schulen – weniger als im vergangenen Jahr, als noch 13 500 Schüler arbeiteten. „Viele Schulen müssen mit Zusammenlegungen oder Schließungen kämpfen, da bleibt wenig Zeit für solche Projekte“, nennt Julian Scholler einen Grund für den Rückgang. Er ist Koordinator für das Potsdamer Büro der „Aktion Tagwerk“. „Zudem haben viele Schulen nicht gehört, dass es Ausweichtermine für die Aktion gibt“, so Scholler weiter. Doch geht er davon aus, dass trotzdem in diesem Jahr in Brandenburg rund 70 000 Euro eingesammelt werden – im Vergleich zu rund 78 000 Euro im vergangenen Jahr. Genaue Statistiken für Potsdam gäbe es dabei nicht.

Dass beim Sozialen Tag Schüler auch fernab ihrer Heimat arbeiten können, um Spendengelder zu verdienen, zeigte Susana Sakarian aus Schleswig-Holstein: Die 16-Jährige durfte einen Tag lang bei den Dreharbeiten von „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ (GZSZ) in der Requisitenabteilung arbeiten – und viele Interviews geben. Den Job in den Filmstudios Babelsberg hat sie erst vor einer Woche über den Verein „Schüler Helfen Leben“ erhalten, bei dem sie aktiv mithilft. „Den Stress, der hier bei der Produktion herrscht, habe ich mir so vorgestellt – ich finde die Arbeit trotzdem interessant“, erzählt die Schülerin der 9. Klasse. Zudem sei das Team „wahnsinnig“ nett. „So einen Job könnte ich mir vorstellen, am liebsten natürlich als Schauspielerin.“ Doch nun sei erst einmal das Helfen wichtig – ihr erarbeitetes Geld geht an ein Hilfsprojekt im ehemaligen Jugoslawien. GSZS-Star Ulrike Frank, die sich selbst für Jugendliche in Not engagiert, zeigt sich begeistert: „Es ist eine großartige Idee, wenn sich Schüler für andere Schüler einsetzen.“

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