Landeshauptstadt: Schüler reden mit Birthler über die Stasi Erst „Ein Volk unter Verdacht“, dann Debatte

Die Staatssicherheit im Fokus Potsdamer Schüler: Der Film „Ein Volk unter Verdacht – Die Staatssicherheit der DDR“ wird heute um 10 Uhr im Filmmuseum gezeigt. Dazu werden Jugendliche der Klassen 9 bis 13 erwartet, kündigte das Bildungsministerium an. Anschließend können die Schüler mit der Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, und der Brandenburger Stasi-Beauftragten Ulrike Poppe diskutieren.

Der Film „Ein Volk unter Verdacht – Die Staatssicherheit der DDR“ entstand im Auftrag der Birthler-Behörde. Fünf Zeitzeugen berichten darin über Alltag der Verfolgung und Bespitzelung sowie über ihre Festnahme und Inhaftierung. An historischen Orten, wie dem Büro Erich Mielkes und Ex-Gefängnissen, informiert der Film über die Staatssicherheit und die Aktenaufarbeitung durch die Birthler-Behörde. An der Diskussion nehmen neben Birthler und Poppe auch Franziska Schlotterer, Regisseurin des Films, sowie Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Forschungsprojektleiter bei der Birthler-Behörde, teil. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe des Landesinstituts für Schule und Medien „Die DDR im Film“. Der Film wird den Angaben zufolge zudem am 8. März im Berliner Kino Arsenal aufgeführt.

Vor zwei Jahren hat eine Untersuchung des Forschungsverbunds SED-Staat ein düsteres Bild über das Wissen brandenburgischer Schüler über die DDR gezeichnet. 87 Prozent der befragten Schüler in Potsdam gaben an, nur wenig oder gar nichts über die DDR zu wissen. Mehr als die Hälfte der Schüler war der Ansicht, die Stasi sei ein Geheimdienst wie jeder andere auch. Zur Frage, ob es ein Verbrechen ist, dass Menschen an der innerdeutschen Grenze getötet, verletzt oder eingesperrt worden sind, hatten 13 Prozent der Schüler keine oder eine ablehnende Haltung. Die Schüler kannten DDR und Stasi nur aus der Schule und von ihren Eltern. kla

Die DVD „Ein Volk unter Verdacht – Die Staatssicherheit der DDR“ ist für 5 Euro bei der Birthler-Behörde zu beziehen und kann frei in der politischen Bildungsarbeit verwendet werden.