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Von Kay Grimmer und Henri Kramer: Seefestspiele sorgen weiter für Diskussion

Hoffbauer-Stiftung: „Veranstalter bemühen sich, alle Auflagen zu erfüllen“ / Linke sieht „Fragezeichen“

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Hermannswerder – Die Debatte um die für den kommenden Sommer geplanten Potsdamer Seefestspiele auf Hermannswerder geht weiter. Nachdem die Potsdamer Grünen einen Antrag für die nächste Sitzung des Stadtparlaments eingebracht haben, wonach die Stadtverwaltung die Genehmigung für das Open Air-Ereignis auf Hermannswerder verweigern und dem Organisator die Schiffbauergasse anbieten soll, melden sich nun die Veranstalter und Befürworter zu Wort.

Laut Frank Hohn, Vorstandsvorsitzender der Hoffbauer-Stiftung, die die Seefestspiele als Eigentümer der Insel Herrmannswerder und offizielle Unterstützer begleiten, erhoffe man sich starke Impulse für die Halbinsel und die Stiftung. „Hermannswerder ist ja schon ein Ort für Kultur und Veranstaltungen“, verweist Hohn unter anderem auf Großveranstaltungen, die bislang keine Widerstände hervorgerufen hätten. Beim traditionellen und überregional bekannten jährlichen Spielemarkt kämen weit über 5000 Besucher auf die Halbinsel. Mit dem etablierten „Rock am Wasserturm“ gebe es schon ein Open-Air-Festival, das „bislang auch nicht kritisiert wurde“, so Hohn. Positiv habe sich auch der Heimbeirat der Behinderten-Wohnstätten auf Hermannswerder zum geplanten Open-Air geäußert: „Unsere Heimbewohner finden klasse, dass etwas los ist auf der Insel.“ Der Hoffbauer-Vorstand, der die Konzepte von Veranstalter Peter Schwenkow kennt, betonte zudem: „Die Veranstalter bemühen sich, alle Auflagen zu erfüllen.“

Das erklärte auch Seeopernintendant Christoph Dammann. So werde der geschützte Schilfgürtel überbrückt, um zur temporären Bühne im Wasser zu gelangen. Der Bühnenbau selbst stehe hinter dem Schilfgürtel. Während des Veranstaltungszeitraums sei die Insel für den Individualverkehr komplett gesperrt, nur noch Anwohner dürften fahren. Für die Besucher ist ein Shuttle-Service geplant. „Wir werden das gesamte Konzept im Januar in den Potsdamer Fraktionen vorstellen“, sagte Dammann. Der von den Grünen vorschlagene Standort Schiffbauergasse sei für das Projekt weder inhaltlich noch wirtschaftlich geeignet. Alternative Standorte seien nur außerhalb von Potsdam vorstellbar, so Dammann. Der Etat der Seefestspiele, bei denen unter Regie von Katharina Thalbach Mozarts „Zauberflöte“ aufgeführt wird, beträgt 2,5 Millionen Euro. Die Veranstaltung wird bereits beworben. Laut Dammann soll im August drei Wochen lang jeweils von Donnerstag bis Sonntag an jedem Abend eine Aufführung stattfinden. Bis zu 4500 Zuschauer seien täglich zu erwarten. Alles werde von „erfahrenen Veranstaltern“ geplant.

In der Stadtpolitik ist die SPD noch unentschieden, wie sie mit dem Grünen-Antrag umgehen will. „Wir beschäftigen uns im Januar mit dem Thema“, sagte SPD-Chef Mike Schubert. Skeptischer klingt Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Angesichts der Bedingungen auf Hermannswerder sehe er noch eine „ganze Reihe von Fragezeichen“. Die Wählergruppe Die Andere lehnt das Vorhaben ab, so Stadtverordnete Anja Heigel. Es fehle an Umweltverträglichkeit, die Anwohner seien zu stark betroffen und es gebe Skepsis, wie sich die Verkehrssituation gestalten lasse. Bei CDU und FDP war gestern niemand erreichbar.

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